Wertheim – 19 Sehenswürdigkeiten & Tipps für Deine Städtereise
Beitrag veröffentlicht:23. März 2023
[ANZEIGE] Die mittelalterliche Residenzstadt Wertheim liegt idyllisch eingebettet am Zusammenfluss von Tauber und Main im unterfränkisch geprägten Main-Tauber-Kreis. Wertheim ist bekannt für die Burgruine die über der Stadt thront, die einzigartigen Fachwerkhäuser der Altstadt und für die zahlreichen Rad- und Spazierwege entlang seiner malerischen Flußlandschaften. Die schönsten Sehenswürdigkeiten, Fachwerkhäuser und eine Ausflugsmöglichkeit in die direkte Umgebung, zeige ich Dir in diesem Beitrag. Außerdem wirst Du erfahren, warum man in Wertheim optimistisch ist und Du wirst den Glasbläser Ralf Marlok kennenlernen.
Inhalt
Wissenswertes zu Wertheim
Wertheim liegt im sogenannten Mainviereck, eine vom Weinanbau geprägte Region in Unterfranken, die bei Radfahrern, Wanderern, Geschichtsinteressierten und Genießern sehr beliebt ist. Sie bietet schöne Naturmomente, historische Altstädte und erstklassigen Frankenwein. Der viereckige Verlauf des Mains gab der Region den Namen.
Der Kampf mit dem Hochwasser
Wertheims Geschichte ist eng verbunden mit den Flüßen Main und Tauber, die die Altstadt von zwei Seiten umschließen. Durch die Lage auf einer vorgelagerten Sandbank, ist die Stadt stark von Hochwassern bedroht. Mehrmals schon wurde die Altstadt überflutet. Die schlimmsten Überflutungen ereigneten sich im Februar 1784 und 1909. Der Pegel erreichte 1784 einen unglaublichen Stand von 8,5 Metern. An vielen Gebäuden sind die Hochwasserstände markiert. Teilweise entdeckte ich Markierungen, die an den Fenstern der 2. Obergeschosse angebracht sind. Zwischen 1342 und 1593 sind 13 Hochwasser dokumentiert. Das letzte große ereignete sich im Januar 2011. Zum Schutz wurde die Altstadt um ca. 1,5 Meter höhergelegt. So kann es vorkommen, dass man ein Kellerfenster entdeckt, das eigentlich als normales Fenster des Erdgeschosses gebaut wurde.
Wertheim - Mitglied der Deutschen Fachwerkstraße
Wertheim ist Mitglied der Deutschen Fachwerkstraße. Die beliebte Ferien- und Kulturstraße ist in 8 Teilstrecken unterteilt und verbindet die schönsten Fachwerkstädte, historische Kulturdenkmäler und abwechslungsreiche Landschaften. Wertheim liegt auf der Strecke „Vom Rhein zum Main und Odenwald“ und bereichert die Ferienstraße mit seinen vielen mittelalterlichen Fachwerkhäusern der Altstadt.
Sehenswürdigkeiten in Wertheim
Historischer Marktplatz
Das Zentrum der historischen Altstadt ist der langgezogene, beliebte Marktplatz. Hier sind zahlreiche Fachgeschäfte, Straßencafés und Restaurants angesiedelt. Der Marktplatz füllt sich nach Ladenöffnung schnell. Sehr beliebt ist die Weinbar „Grapes“, das Gasthaus zum Ochsen, das Stadtcafé Göpfert sowie die Bäckerei Frischmuth. In der Traditionsbäckerei Frischmuth bekommst Du übrigens super leckere Brezeln! Probiere sie gerne einmal!
Zahlreiche prächtige Fachwerk- und Bürgerhäuser aus dem 16. Jahrhundert umsäumen den historischen Marktplatz. Manche Häuser sind verputzt, manche Fassade verschiefert. Das geschichtsträchtige, 1520 erbaute „Haus des Ritter Zobels“ mit der Hausnummer 6, zählt zu den schmalsten Fachwerkhäusern Frankens. Mit seinem spitz zulaufenden Zeltdach und dem rauskragenden Obergeschoss, ist es ein ganz besonderes, liebenswertes Unikat.
Auffallend ist auch das „Haus der Ritter von Gebsattel“, Marktplatz 12, welches mit einem Schwibbogen mit dem danebenliegenden Gebäude, Marktplatz 14, verbunden ist. Es gibt noch einige interessante Fachwerkhäuser in der Altstadt, die darfst Du aber gerne selbst entdecken.
Gasthaus zum Ochsen
Wenn Du bayrisch-fränkische Küche liebst, bist Du im Gasthaus Zum Ochsen genau richtig. Du findest den Traditionsgasthof direkt am Marktplatz. Durch einen Torbogen gelangst Du in das historische Gebäude. Hier bekommst Du gute Küche zu fairen Preisen. Im Sommer kannst Du im ruhigen Innenhof sitzen und das urige Ambiente bei einem fränkischen Bier oder Wein genießen.
Adresse: Marktplatz 7
Burg Wertheim
Über der Altstadt Wertheims thront auf einem Bergsporn eine der ältesten und schönsten Burgruinen Baden Württembergs. Der Wertheimer Graf Poppo II. (nein, das ist kein Schreibfehler, er hieß wirklich genau so) ließ die Burg im 12. Jahrhundert anlegen. Sie wurde immer weiter ausgebaut, bis sie im 30-jährigen Krieg zu einer Ruine gebombt wurde. Durch die Burgruine führt ein abenteuerlicher Rundweg, auf dem Du versteckte Ecken und phantastische Perspektiven entdecken kannst. Die Aussicht vom Burgfried auf die Stadt und die Flüße ist genial und es lohnt sich, die 2,00 € Zutritt pro Person zu bezahlen.
Die Burg ist ein wichtiger Teil des öffentlichen Lebens. In der malerischen Kulisse finden regelmäßig Mittelalterfeste, Open-Air Konzerte, Theatervorführungen für die ganze Familie und Burgführungen statt. Die Führungen können über die Tourist Information gebucht werden.
Mein super Restaurant Tipp für Dich ist das Burgrestaurant von Udo Steigerwald und Ruthilde Bayerlein. Auf der Sonnenterrasse kann man nach einem Rundgang bei leckerem Essen das mittelalterliche Ambiente genießen. Die abwechslungsreiche Karte bietet wirklich für jeden schmackhafte Gerichte mit saisonalen und regionalen Zutaten. Da das Restaurant auch bei ortsansässigen sehr beliebt ist, empfehle ich Dir unbedingt einen Tisch rechtzeitig zu reservieren.
Der ehemalige Wach-und Wartturm ist schon von weitem zu sehen. Er wurde im 13. Jahrhundert erbaut und im 15. um den achteckigen Aufsatz, um die leichte Schiefe auszugleichen, ergänzt. Hauptsächlich wurden hier Trunkenbolde und zänkische Weiber eingesperrt. Wobei ich mich frage, wie man damals ein zänkisches Weib definierte und verurteilte. Der Eingang in 10 Meter Höhe war über eine Leiter zu erreichen. Bis heute ist noch ein sogenanntes Angstloch vorhanden, das ist ein Verlies im Boden, in das man an einem Seil hinabgelassen wurde.
Kittsteintor
Das Tauberufer am Kittsteintor ist für mich einer der schönsten Plätze Wertheims. Der Blick von der gegenüberliegenden Seite auf den Roten Turm am Faultor, mit der Burgruine und dem Kirchturm der Stiftskirche im Hintergrund, faszinierte schon etliche Maler und Schöngeister. An dem rötlichen Sandsteinhaus sind sämtliche Hochwassermarken seit 1595 eingemeißelt.
Malerwinkel
Ein weiterer wunderschöner Platz ist der sogenannte Malerwinkel. Der malerische Blick zum „Spitzen Turm“ mit den pittoresken Häusern im Vordergrund, gab den romantischen Namen.
Stiftskirche
Zu jeder Stadtbesichtigung gehört für mich ein Besuch der örtlichen Kirche immer dazu. Die spätgotische evangelische Stiftskirche entstand im 14. Jahrhundert auf einem Vorgängerbau und wurde zeitweise als Simultankirche genutzt. Sehenswert sind die zahlreichen gräflichen und bürgerlichen Epitaphien, Grabdenkmäler sowie spätgotische Wandmalereien im Inneren.
Kilianskapelle
Die Kilianskapelle gilt als eine der schönsten gotischen Doppelkapellen Deutschlands. Du findest sie gleich gegenüber der Stiftskirche. Benannt ist sie nach dem Heiligen Kilian, dem Schutzheiligen der Franken. 1472 wurde sie als Kapelle der Stiftsherren erbaut, ab 1604 jedoch nur noch als Lateinschule genutzt. Als Symbol der Eitelkeit ziert die Sandsteinskulptur „Wertheimer Affe“, ein Affe mit einem Spiegel in der Hand, die Brüstung.
Engelsbrunnen
Ein richtiger Eyecatcher ist der Engelsbrunnen an der Kreuzung Rathausgasse/Mühlenstraße. Der rote Sandsteinbrunnen ziert seit 1574 den Platz. Seinen Namen hat er von den zwei Engelsfiguren, die auf der Brunnenspitze das Stadtwappen halten. Die Figuren stellen Ratsherren, Stadtbaumeister, Künstler sowie einen Schultheiß dar.
Blaues Haus
Das „Blaue Haus“ von 1539 ist ein ganz besonderes Fachwerkhaus, welches Aufgrund seiner ursprünglichen Farbgestaltung auch eine echte Rarität ist. Man kann es kaum glauben, aber das kräftige Kobaltblau ist tatsächlich die Originalfarbe. 1999 hat man die Holzbalken erneut mit „Smalte“, einem kobalthaltigen Glaspigment, gestrichen. Der „Wertheimer Optimist“ von Ottmar Hörl scheint das königliche Blau auf jeden Fall toll zu finden. Die Kunst-Skulptur des international bekannten Künstlers soll mit seiner „Daumen-Hoch-Geste“ Hoffnung, Zusammenhalt und Solidarität signalisieren, davon konnte man in Wertheim im Laufe der Jahrhunderte viel brauchen.
Grafschaftsmuseum
Auf über 2.200 qm und über 5 Gebäuden verteilt, wird im Grafschaftsmuseum auf die 900 jährige Geschichte der Grafschaft Wertheim eingegangen. Hierfür wurden unzählige Objekte, vom Knopf bis zum Mähdrescher, in der Region gesammelt. Themen sind u. a. die besondere Beziehung der Stadt zum Wasser, Weinanbau, der Blaudruck, ländliche Kleidung oder die Geschichte der Burg. Das Museum ist mit modernen technischen Möglichkeiten sehr ansprechend und kurzweilig gestaltet und einen Besuch empfehle ich Dir sehr.
Im Grafschaftsmuseum finden regelmäßig Sonderausstellungen statt. Eine möchte ich Dir ganz besonders ans Herz legen. In den vergangenen Jahrhunderten kamen zahlreiche Maler nach Wertheim. Einer davon war der bekannte Landschaftsmaler Otto Modersohn. Er malte Stadtansichten und Flußlandschaften in und um Wertheim. Er war begeistert von den Menschen, Gassen und dem Taubertal. Ihm ist eine ganze Ausstellung gewidmet. Als ich die Bilder im Modersohn-Saal sah, war ich kurz sprachlos, da ich genau die gleiche Farbstimmungen und Motive seiner Bilder, nur wenige Stunden zuvor bei einem Spaziergang entlang der Tauber erlebt hatte.
Teil des Grafschaftsmuseums ist das gegenüberliegende Haus der vier Gekrönten. Das prächtige Fachwerkhaus aus dem frühen 17. Jahrhundert ist ein Beispiel von Profanbauten in Deutschland. Den Namen hat das Gebäude von den vier Kragsteinen, die das Haus tragen. Sie sind mit Brustbildern der Schutzpatronen der Baumeister, Handwerker und Steinmetze verziert.
Glasmuseum
„Follow the HEART- Folge dem HERZ und entdecke den Werkstoff Glas“ ist das Motto des Glasmuseums Wertheim. Im einzigsten Glasmuseum Baden Württembergs lernst Du den faszinierenden und wichtigen Werkstoff Glas kennen. Im einem prächtigen Fachwerkgebäude aus dem 16. Jahrhundert wird über drei Stockwerke verteilt, an tausenden Exponaten, die über 3.500 jährige Geschichte der Glasherstellung dokumentiert. Dabei hat Wertheim keine sehr lange Glasbläsertradition. Erst nach dem 2. Weltkrieg siedelten sich Firmen aus dem Erzgebirge hier an, da sie befürchteten, im Kommunismus enteignet zu werden. Bis heute werden noch in über 20 Betrieben Glasprodukte für industrielle Zwecke hergestellt.
Dem Glasbläser Ralf Marlok darf man bei seiner Arbeit über die Schulter schauen. Dabei beantwortet er alle Fragen zum Material Glas und seiner Verarbeitung. Die Gefäße die dabei entstehen, kann man als Erinnerung kaufen. Im 2. OG lässt er Quarzklangschalen vibrieren und erzeugt damit ein geniales Klangerlebnis. An den Lern- und Mitmachstationen gibt es viel zu entdecken. Für Kinder gibt es einen eigenen Bereich, an dem sie sich ausprobieren dürfen. Es werden auch Führungen angeboten und wer noch tiefer in die Welt des Glases eintauchen möchte, kann sich mit einem Audioguide durch die Ausstellung bewegen. Sehenswert ist auch das Hinterhaus, hier wird u. a. wissenswertes zum Beginn der Christbaumschmuckproduktion in Thüringen vermittelt.
Ein einzigartig schönes Naturerlebnis ist ein Morgenspaziergang entlang der lieblichen Tauber. Als ich hier Mitte September spazierte, spürte ich den Herbst schon leise anklopfen. Die Luft war herrlich frisch, die Atmosphäre und das sanfte Licht magisch. Leichter Nebel lag auf dem Fluß. Die Tauber ist einer meiner Lieblingsflüsse. Sie entspringt am Westfuß der Frankenhöhe und fließt durch Rothenburg ob der Tauber, Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim, bis sie an der Spitze der historischen Altstadt Wertheims in den Main mündet.
Schifffahrt auf dem Main mit der Reederei Henneberger
Ich bin ein großer Fan von Flussschiffahrten! Denn ich genieße die kurzen Auszeiten auf den ruhig dahin fließenden Gewässern immer sehr. Die Seele bei einem Stück Kuchen und Café auf dem Deck baumeln lassen tut nach einer Stadtbesichtigung unheimlich gut. Man lernt den Main und die Stadt von ganz neuen Perspektiven aus kennen. Die Reederei Henneberger aus Miltenberg fährt von der Anlegestelle Mainparkplatz an den Wochenenden Richtung Faulbach und zurück. Die 90 minütige Tour kostet für Erwachsene 14,00 € und für Kinder 9,00 €.
Von Wertheim aus bietet sich eine Radtour auf dem Main-Radweg entlang der Mainschleife bei Urphar an. 6 km flussaufwärts führt die Tour vorbei am jüdischen Friedhof, am Schlösschen im Hofgarten und kleinen lieblichen Dörfern. Der Main begleitet Dich stets mit seinen sanften Schwingungen und der üppigen Natur am Wegesrand. In ihrer ganzen Schönheit, breitet sich die Mainschleife vor Dir auf einem Aussichtspunkt aus. Der 600 km lange 5 Sterne Main-Radweg ist ein sehr beliebter Fernradweg, der wunderschöne abwechslungsreiche Landschaften und historische Städte miteinander verbindet. Er beginnt an seinen Quellen bei Bayreuth und endet im eleganten Wiesbaden.
Fahrradverleih Jürgen Baumann
Du hast spontan Lust auf eine Fahrradtour um die Umgebung zu erkunden, aber kein Fahrrad dabei? Im Zweirad Fachgeschäft Jürgen Baumann in der Nebenneugasse 5 kannst Du Dir eins ausleihen und losradeln. Unproblematischer geht es nicht!
Übernachten in den Wertheimer Stuben
Du suchst für Deine Auszeit im Mainviereck eine zentral gelegene Unterkunft in ansprechender Umgebung? Dann sind die Wertheimer Stuben die richtige Wahl! Nur wenige Schritte von der Tauberbrücke und der historischen Altstadt entfernt, liegt das top gepflegte Altstadthotel. Es verfügt über 21 komfortabel und individuell ausgestattete Zimmer, einen Fahrradkeller für die sichere Unterbringung von Rädern und einen Fahrstuhl für die barrierefreie Bewegung durch das Haus. Die Mitarbeiter sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. So fühlt man sich schon in den ersten Minuten in Wertheim herzlich willkommen!
Das abwechslungsreiche und reichhaltige Frühstücksbuffet ist auch bei externen Gästen sehr beliebt. Nachdem die Hotelgäste gefrühstückt haben, kann man hier einen Frühstücksbrunch buchen. Die Auswahl an Frühstücksmöglichkeiten und kleinen selbst hergestellten Leckereien lässt wirklich keine Wünsche offen. Angeboten werden auch verschiedene vegetarische, vegane sowie gluten- und lactosefreie Produkte.