[ANZEIGE] Die bildschöne Fachwerkstadt Herborn liegt am Rande des Westerwaldes im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis. Die ehemalige Handelsstadt gehört zu den besterhaltenen, mittelalterlichen Stadtanlagen Deutschlands und wird auch als „Nassauisches Rothenburg“ bezeichnet. Wer die Faszination Fachwerk und Altstadt erleben möchte, ist in Herborn genau richtig. In diesem Beitrag zeige ich Dir die schönsten Sehenswürdigkeiten, nehme Dich mit auf einen Stadtrundgang und gebe Dir Tipps zu Kulinarik und Unterkunft.
Inhalt
Herborn - Schon im Mittelalter eine Handelsstadt
Die erste urkundliche Erwähnung Herborns findet man 1048 unter dem Namen Herbore. 1251 erhielten dort die Grafen von Nassau das Stadtrecht. Ihre Nachfahren blieben bis 1866 die Stadtherren. Im 13. und 14. Jahrhundert entwickelte sich Herborn zu einer wehrhaften Stadt mit Schloss, Wehrtürmen und einer Stadtmauer. Der Handel brachte Wohlstand, prächtige und repräsentative Patrizierhäuser wurden gebaut. In Herborn stellte man hauptsächlich Wolltücher, Leder und Schuhe her. Seit dem Mittelalter ist Herborn die Einkaufsstadt der Region geblieben und wurde früher auch umgangssprachlich „Geldschlund“ genannt, denn man ließ hier sein hart erarbeitetes Geld.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Herborn
Ein Rundgang durch die Altstadt
An Herborns Altstadt fließt die sanfte Dill vorbei, ein Nebenfluss der Lahn. Über der historischen Altstadt thront das Schloss der Grafen von Nassau. Der malerische Marktplatz war einst Handelsplatz für Milchprodukte. Noch heute ist die Stadt bekannt für den Wochenmarkt, der jeden Freitag von 9- 18h ein beliebter Treffpunkt ist. In den prächtigen Kaufmannshäusern findet man kleine inhabergeführte Geschäfte, Galerien, Ateliers und Restaurants. Zahlreiche reichverzierte Fachwerkhäuser können auf einem Stadtrundgang entdeckt und bestaunt werden. Ich nehme Dich mit auf meinen Stadtrundgang durch Herborn und zeige Dir, wie schön Herborn ist.
Historische Marktplatz
In Herborns Altstadt befinden sich gleich drei Marktplätze, der Korn,-Holz und Buttermarkt. Der einstige Buttermarkt wird heute einfach nur noch Marktplatz genannt. Auf ihm wurden, wie der Name schon sagt, Butter, Eier und Milchprodukte angeboten. Der malerische Platz ist umsäumt von repräsentativen Bürger- und Kaufmannshäusern. Wie in der Region Westerwald üblich, sind viele Fassaden zum Schutz vor Bränden und Witterung mit Schieferplatten verkleidet. Der entstandene Mix aus reichverzierten Fachwerkfassaden und Verschieferungen ist spannenden und macht den besonderen Charme der ehemaligen Handelsstadt aus.
Der Marktplatz ist das Herz der Altstadt. Obwohl der dekorative Löwenbrunnen im Zentrum nur ein Nachbau von 1914 ist, ist er trotzdem ein besonderer Blickfang. Am einladenden Platz sind viele Fachgeschäfte, Restaurants und Cafés angesiedelt. In Herborn kann man nach wie vor schön shoppen und anschließend gut essen und trinken. Am Ende des Berichts habe ich ein paar kulinarische Tipps für Dich.
Fachwerkbaukunst
Wenn Du den Marktplatz das erste Mal betrittst, wirst Du aus dem Staunen nicht mehr raus kommen. Viele der prächtigen Fachwerkhäuser sind mit kunstvollem Schnitzwerk verziert. Die meisten Häuser wurden nach dem großen Stadtbrand von 1626, dem ein großer Teil der Stadt zum Opfer fiel, erbaut. Nimm Dir die Zeit und lass das einzigartige Ambiente auf Dich wirken! So kunstvolle Häuser sieht man nicht alle Tage!
Die Fassade des Herborner Pressehauses ist mit phantastischen Fabelwesen, Blumenranken und Neidköpfen verziert. In dem schmalen, langgezogenen Gebäude war bis 1700 die Apotheke „Zum goldenen Löwen“ untergebracht. Die schönsten Fachwerkhäuser werden jedoch erst so richtig durch Geschichten von seinen Bewohnern lebendig. Im 2. OG lebte bis vor wenigen Jahren noch ein alter Herr, der nicht nur sehr freundlich war und auch gerne Besucher die phantastische Kassettendecke in seinem Wohnzimmer ansehen ließ, er sorgte auch für Ordnung auf dem Marktplatz. Täglich sammelte er auf seiner Runde durch die Stadt jeden noch so kleinen Fitzel und Zigarettenstummel ein. Er wird sehr vermisst!
Historisches Rathaus
Auf dem Herborner Marktplatz steht seit 1589 das Rathaus mit seiner außergewöhnlichen Form und dem markanten Uhrturm. Nach dem verheerenden Stadtbrand im Jahr 1626 musste es zum Teil neu aufgebaut werden. Die nachgebildete Wappenborte entlang der Fassade zeigt das Stadtwappen sowie Wappen bedeutender Herborner Familien aus der Zeit der Erbauung. Wer es auf dieser Borte verewigt wurde, hatte entweder gute Beziehungen, war ein wohlhabender Kaufmann oder gehörte zur örtlichen Prominenz.
Es lohnt sich auch einen Blick in das Rathaus zu werfen. Bis heute ist hier die Stadtverwaltung untergebracht und im Laufe der Zeit wurde immer weiter nach hinten angebaut. Früher war hier auch das Gericht, die Markthalle mit Stadtwaage, der Getreidespeicher, Weinkeller und das Feuerwehrdepot untergebracht. In der Eingangshalle befindet sich immer noch die mittelalterliche Arrestzelle, auch Narrenhäuschen genannt. Bei kleineren Vergehen, wie Trunkenheit oder Zechenprellung, wurde man in der kleinen Zelle eingesperrt. Beeindruckend sind auch die Verzierungen an den riesigen Holzständern. In Herborn findet man öfter Schnitzereien die Papageien, Meerestiere und Blumenranken zeigen. Es wäre wirklich interessant zu erfahren, wie diese für mittelalterliche Zeiten exotischen Tiere ihren Weg an die Fassaden fanden. Ob Händler sie von ihren weiten Reisen mitbrachten und einen örtlichen Trend auslösten? Oder wurden die Schnitzer nur durch die Erzählungen Reisender inspiriert?
Bürgerdenkmal Herborner Originale
Herborn ehrt seine Vorfahren mit einem lebensgroßen Bürgerdenkmal vor dem Rathaus. Hier standen die drei markanten Persönlichkeiten Anfang des 20. Jahrhunderts oft beisammen und unterhielten sich angeregt. Bei den drei Herren handelt es sich zum einen um Johann Heinrich Hoffmann (1830-1915), einem engagierten Pumpenfabrikanten der zum Ehrenbürger Herborns ernannt wurde. Der Lehrer Albert Schumann (1862-1940), der sich ebenfalls in vielen Vereinen engagierte und sich insbesondere der Stadtgeschichte verschrieb und um Ferdinand Nicodemus (1854-1931), ein Feuerwehrkommandant der als Herborner Lokalpoet galt, Redakteur der demokratischen „Neuen Zeitung“ war und ein Protestflugblatt gegen den Antisemitismus verbreitete. Schön, dass sie bis heute noch ein Teil des städtischen Lebens sein dürfen!
Hauptstraße
Die Hauptstraße ist, wie der Namen schon sagt, die Hauptgeschäftsstraße und verläuft einmal durch die Herborner Altstadt, vorbei am Marktplatz und dem historischen Rathaus. Hier reihen sich viele prächtige Fachwerkhäuser aneinander, viele Fassaden wurden mit Schieferplatten geschützt. Blumenschmuck ziert Häuser und Laternen. Tagsüber ist hier richtig viel los, vor allem freitags am Markttag.
Wochenmarkt Herborn
Tipp: Freitags ist von 8-18 Uhr Markttag und die Stadt bricht wirklich fast aus allen Nähten. So einen Andrang habe ich noch nicht gesehen. Die Stimmung ist gut und das Angebot groß. Der Blumenmarkt am Holzmarkt scheint der Hauptmagnet zu sein. Die Auswahl an Schnittblumen und Topfpflanzen ist super und günstig. An 4 mobilen Kassen stehen die Kunden Schlange. Für 5 € bekommt man echt schöne Sträuße und sie sollen auch noch lange halten. Am Kornmarkt verkaufen regionale Produzenten ihre Waren und es riecht so lecker nach frisch gebackenen Kuchen, Bratwürsten und Kaffee. Mann trifft und zeigt sich und startet in einem der vielen Straßencafé ins Wochenende. Der Herborner Wochenmarkt zieht seit dem Mittelalter viele Kunden aus der ganzen Region an. Schön, dass die alte Handelstradition noch so gelebt wird!
Bürgerdenkmal am Platz an der Linde
Der Platz an der Linde stellt das südliche Eingangstor zur Fußgängerzone dar. Hier ehrt man drei weitere Herborner Originale: Die Katzenmarie (1907-1979), s`Heinzche (1926-1998) und Ernst Karl de la Motte (1899-1990). Maria Cyriax wurde liebevoll „Katzenmarie“ genannt, da sie trotz kleiner Rente ein inoffizielles Katzenheim betrieb und stets in ihrer Tasche Futter für herrenlose Katzen hatte. Der kleinwüchsige Heinz Friese wuchs den Herbornern sehr ans Herz. Er kam als 16-Jähriger alleine nach dem Krieg aus Ostpreußen nach Herborn. Er hatte stets ein Lächeln im Gesicht, erledigte Botengänge für Geschäftsleute und fegte vor den Geschäften die Wege. Ernst Karl de la Motte war Inhaber einer Druckerei und blieb nach dem Tod seiner Jugendliebe sein Leben lang Junggeselle. Er war talentierter Fußballer und schoss für den SV Herborn viele Tore. Sind die drei nicht herzig?
Dillturm & Steinerne Tor
Die Stadtbefestigung wurde zum Schutz der Stadt ab Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut. Von den einst 10 Türmen und mehreren Toranlagen sind heute immerhin noch 4 Wehrtürme, der „Hexenturm“, „Bürgerturm“, „Speckturm“ und „Dillturm“, das älteste Stadttor „Steinerne Tor“ sowie Teile der ca. 1 km langen Stadtmauer erhalten. Es ist immer wieder faszinierend, diesen steinernen Zeitzeugen zu begegnen. Ist es nicht unglaublich, dass Städte sich durch Einmauerung vor Plünderungen und Angriffen schützen mussten?
Am Schulberg
Das älteste Siedlungsgebiet der Stadt liegt um das Schloss. Die Straße „Schuhberg“ führt um den Burgberg hoch zum Schloss. Du kommst an prächtigen, geschichtsträchtigen Fachwerkhäusern vorbei und läufst auf alten Pflastersteinen. Eine schöne, fast schon romantische Runde, die Du nicht verpassen darfst!
Hochzeitshaus
Der Familienplanung musste man nach dem Dreißigjährigen Krieg etwas unter die Arme greifen und so erbaute man nach dem großen Stadtbrand aus noch verwendbarem Holz ein Hochzeitshaus. Den jungen Paaren wurde das kleine Fachwerkhaus unterhalb der Kirche für die Hochzeitsnacht zur Verfügung gestellt und sie durften dort vier Wochen mietfrei verbleiben.
Wohnhaus Professor Lorsbach
An der „Großen Grede“, so heißt die breite Treppe die zur Kirche führt, steht ein besonders markantes Fachwerkhaus. Der vordere Teil des Doppelhauses wurde bereits 1555 errichtet und gilt als eines der ältesten Fachwerkhäuser Herborns. Asymmetrische Häuser wie diese machen für mich die Faszination Fachwerk aus. Hier lebte der Theologieprofessor und Fachmann für orientalische Sprachen an der Hohen Schule Georg Wilhelm Lorsbach. 1812 wurde er nach Jena berufen und lernte dort den weltberühmten Dichter Johann Wolfgang von Goethe kennen.
Schulberg 10
Eine Kuriosität findest Du am Schulberg Nr. 10. Um nicht die beschwerlichen Treppen hoch zur Kirche laufen zu müssen, ließ sich die verwitwete Gräfin Sabina zu Solms 1650 einen überdachten Steg zum Haus Nr. 9 erbauen und konnte ebenerdig die Kirche betreten. Das Haus und der Steg sind Kulturdenkmale.
Corvinsche Druckerei
Die Corvinsche Druckerei am Schulberg 26 zählt zu den bedeutensten Kulturgütern Hessens. Der ehemalige Mudersbacher Hof erlang als Druckerei der Hohen Schule einen hervorragenden Ruf europäischen Ranges. Der Buchdrucker Christoph Corvin (1552-1620) war Sohn eines Pforzheimer Buchdruckers, er studierte in Heidelberg, Wittenberg und Wien und übernahm 1580 die Druckerei seines Vaters in Frankfurt. Zu dieser Zeit wurden reformierte Gläubige angefeindet und so nahm er die Stellung als akademischer Drucker in Herborn an. Über 1.000 Buchtitel wurden hier in sehr hoher Qualität gedruckt. Die bekanntesten Druckerzeugnisse sind die „Piscator Bibel“, sie ist nach der ersten Bibelübersetzung von Martin Luther die zweite, vollständige Übersetzung in die deutsche Sprache sowie eine der ältesten Enzyklopädien, die „Herborner Enzyklopädie“ von Professor Alsted. Der Gebäudekomplex ist aktuell nicht in gutem Zustand, wird aber Stück für Stück vom Eigentümer saniert. Was für eine Aufgabe!
Evangelische Stadtkirche
Das älteste Gebäude der Stadt ist die um 1200 erbaute evangelische Stadtkirche. Leider konnte ich sie mir nicht von innen ansehen, da sie wegen Umbaumaßnahmen geschlossen war. Der Epochenmix aus Gotik, Renaissance und Barock soll sehr spannend sein. Epitaphe bedeutender Professoren und Studenten der Hohen Schule, der Sarkophag der Fürstin Isabella Charlotte von Nassau-Dillenburg und gotische Wandmalereien sind beeindruckende Zeugen mittelalterlicher Kirchenkunst.
Schloss Herborn
Im Zuge der Stadtbefestigung wurde das Schloss Herborn zunächst als Burganlage am Ende des 13. Jahrhunderten von Graf Otto II. von Nassau errichtet und wurde später im französischen Stil umgebaut. Von 1584-1592 war hier die Hohe Schule untergebracht, bis sie in das neu errichtete Gebäude in der Stadt einzog. Das Schloss ist bis heute in Privatbesitz des Theologischen Seminars der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, dem direkten Nachfolger der Hohen Schule und kann nicht besichtigt werden.
Am Burgberg
Richtig mittelalterlich ist es auf dem Burgberg. Von dort hast Du die schönste Aussicht auf Herborn und seine schiefen und krummen Dächer. Du läufst auf uralten Pflastersteinen um das Schloss und an Teilen der alten Stadtmauer vorbei. Lass Dir diese Aussicht nicht entgehen!
Scharfrichterhaus
Kaum zu glauben, dass in diesem hübschen Haus unterhalb des Burgberges über viele Generationen die Scharfrichter und Abdecker von Herborn mit ihren Familien lebten. Es sieht so schön romantisch aus und jetzt wird es schaurig: Scharfrichter führten Enthauptungen durch, Henker führten Hinrichtungen durch Erhängung durch und Abdecker entsorgten Tierkadaver. Ein unliebsamer Job, man „brauchte“ sie, wollte aber möglichst nichts mit ihnen zu tun haben. Häufig mussten sie außerhalb der Stadtmauern leben, betraten sie ein Gasthaus, mussten sie jeden Gast um Erlaubnis bitten. Sie saßen auch meistens alleine am Tisch. Generell machten sie alle unbeliebten Tätigkeiten, die in einer mittelalterlichen Stadt anfielen. Sie entfernen die Toten und Tierkadaver aus der Stadt, säuberten Latrinen und hatten die Aufsicht über die Prostituierten. Scharfrichter und Henker stammten meistens aus Dynastien, denn sie durften nur untereinander heiraten. Da sie sich bestens mit der menschlichen Anatomie auskannten, waren sie eine kostengünstigere Alternative zum Arzt. Ein schauriges aber spannendes Thema.
Stadtmuseum Hohe Schule
In den Obergeschossen der historischen „Hohen Schule“ ist das Stadtmuseum untergebracht. Die universitätsähnliche „Hohe Schule“ wurde 1584 gegründet und unterrichtete bis 1817 reformierte Studenten. Das Collegium durfte sich nicht als Universität bezeichnen und hatte auch keine Promotionsrecht. Trotzdem galt die Hohe Schule Herborn als eine der bedeutensten Hochschulen Europas. Zeitweise kamen bis zu 400 Studenten aus ganz Europa um hier an den vier Fakultäten Theologie, Philosophie, Jura oder Medizin zu studieren. 2016 erhielt Herborn als bedeutende Stätte der Reformation den Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“.
Im Mittelpunkt der Dokumentation steht natürlich die interessante Geschichte der Hohen Schule. Sehr beeindruckend finde ich die alten Lehrbücher, das älteste ist von 1590 sowie eine alte Apothekeneinrichtung aus Herborn. Weitere Themen sind u. a. die Vor-und Frühgeschichte, Mittelalterarchäologie, der Zweite Weltkrieg in der Region sowie die bürgerliche Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts.
Öffnungszeiten: Mittwoch, Donnerstag, Samstag und Sonntag, 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Adresse: Schulhofstr. 3-5
Stadtrundgang
In der Tourist-Information im Bahnhof kannst du Dir einen Stadtrundgang-Plan abholen und Herborns historische Schätze und Ecken entdecken. Mit dem übersichtlichen Stadtplan verlierst Du nicht die Orientierung und findest Dich gut in der Altstadt zurecht. Auf der Rückseite erhältst Du zu den einzelnen Stationen interessante Informationen.
Deutsche Fachwerkstraße
Aus der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte entstand 1990 die Deutsche Fachwerkstraße, die sich zu einer der beliebtesten Ferienstraßen Deutschlands entwickelt hat. Auf einer Gesamtlänge von über 3.900 km verbindet die in acht regionale Teilstrecken unterteilte Straße die schönsten Fachwerkstädte mit ihren Sehenswürdigkeiten, Kulturgütern und abwechslungsreichen Landschaften. Herborn liegt auf der Strecke „Vom Westerwald über Lahntal und Taunus zum Main“ und bereichert das Ferienerlebnis mit einer der besterhaltenen mittelalterlichen Stadtanlagen Deutschlands, die von phantastischer Fachwerkbaukunst mit einzigartigen Verzierungen und gut erhaltenen Wehrtürmen geprägt ist.
Weitere Informationen zur Deutschen Fachwerkstraße und ihren Mitgliedsstädten findest Du auf www.deutsche-fachwerkstrasse.de.
Am Herborner Fachwerk gibt es so viel zu entdecken. Die märchenhaften Fassaden sind mit dämonischen Knaggenfiguren, Blumenranken und skurrilen Fabelwesen verziert. Über jedes neu entdeckte Detail freue ich mich immer sehr und reise erfüllt wieder nach Hause. Ob die Erbauer sich bewusst waren, dass im wir uns im Jahr 2024 noch über ihre Schnitzerein und Botschaften freuen? Vielen Dank und liebe Grüße ins Mittelalter!
Shoppen in Herborn
In Herborn konnte man schon im Mittelalter gut einkaufen. In der Altstadt sind ein paar richtig schöne Geschäfte angesiedelt. In zwei Läden möchte ich Dich mitnehmen.
Suhauseladen
Herzensempfehlung: Direkt neben dem Rathaus habe ich das Atelier und Ladengeschäft von Susanne Blieder entdeckt. Susanne ist Kalligraphie Künstlerin. Sie beschriftet und gestaltet die unterschiedlichten Gegenstände und Wohnräume mit Weisheiten, Grüßen oder Glückwünschen. Bei ihr findest Du keine Massenware. Viele ihrer Kunstwerke sind Auftragsarbeiten, Unikate mit einem persönlichen Bezug. Geliebten Gegenständen gibt sie einen neuen, individuellen Look. In ihrem Ladengeschäft findest Du aber auch schon vorgefertigte Wohnaccesoires, vieles ist Upcycling Ware, die sie mit ihrem feinen Gespür für Harmonie und Schönheit auffrischt.
Es ist richtig schön bei ihr an ihrem Arbeitsstisch neben den Pinsel-Gläsern und angefangenen Arbeiten zu sitzen. Mitnehmen würde man gerne alles. Susanne hat gerne Besuch und gibt ihre Kunst gerne weiter. Bei einer Tasse Kaffee bietet sie regelmäßig in ihrem Atelier am Marktplatz unterschiedliche Workshops an. Du kannst bei ihr das Binden von Maikränzen lernen oder wie Du selbst mit Aquarellfarben, Stiften und Pinseln Gegenstände verschönerst.
Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag von 10.00 bis 18.00 Uhr
Adresse: Hauptstraße 37
Info: www.suhauseladen.de
Schirm und mehr
Tipp: An Christiane Stephans liebevoll sortierten Laden „Schirm u. Mehr“ kommst Du bei Deinem Stadtrundgang auf jeden Fall vorbei. Du findest ihn schräg gegenüber des Rathauses am Marktplatz. Hier finden wir Frauen ganz viel schönes, brauchbares und Dinge, von denen wir immer noch mehr möchten. Tassen, Taschen, Dekorationen, Mitbringsel und vieles mehr, du musst jedoch etwas Zeit mitbringen, denn bei der tollen Auswahl fällt es schwer eine Entscheidung zu treffen.
Adresse: Hauptstraße 42
Aussichtsturm Dillblick
Wenn Du Lust auf eine Auszeit im Grünen hast und Dir Herborn von oben ansehen möchtest, empfehle ich Dir den ca. 20 minütigen Spaziergang zum Aussichtsturm Dillblick. Der schnellste Weg führt vom „Steinernen Tor“ über die steile Dollenbergstraße hoch auf den Dollenberg. Die Wege sind gut beschildert und der ist Turm gut zu finden. Von der Aussichtsplattform in 17 Meter Höhe hast Du eine phantastische Aussicht auf Herborn und die Umgebung. Der markante Turm wurde 2015 als Fachwerkkonstruktion aus Douglasienholz errichtet und ist mit 80 Stufen gut zu besteigen.
Wildgehege Herborn
Tipp: In der Nähe des Aussichtsturms befindet sich im Stadtwald das 23 Hektar große Wildgehege. Rund 70 Tierarten sind in dem beliebten Ausflugziel beheimatet. Ziegen, Esel, Muffelwild, Dammwild, Wasservögel und Lamas haben genug Freiraum um artgerecht leben zu können. Wanderwege führen entlang von Spielgeräten, Infotafeln und Picknickplätzen. Das Gehege ist ganztägig geöffnet und der Eintirtt ist frei.
Gut essen und übernachten in Herborn
Herborns Gastronomen bieten gute mediterrane, gutbürgerliche, hessische aber auch gehobene Küche an. Für jeden Geldbeutel und Geschmack ist etwas leckeres geboten. Ich stelle Dir meine Lieblingslokale und eine tolle Unterkunft vor.
Hotel zum Löwen
Du möchtest das einmalige Flair der Herborner Altstadt kennenlernen und suchst eine gepflegte Unterkunft im Herzen der Stadt? Dann kann ich Dir das Hotel zum Löwen empfehlen! In historischem Ambiente schläfst Du nur ca. 100 Meter vom Marktplatz entfernt und erreichst alle schönen Plätze fußläufig innerhalb weniger Minuten. Die Zimmer sind gemütlich und komfortabel eingerichtet. Im Premium-Boxspringbett schläft man sehr gut in kuscheliger Leinen- und Baumwollbettwäsche. Die Dachgeschosszimmer sind mit einer Klimaanlage ausgestattet, sodass es in den Sommermonaten nicht zu warm wird. Kostenloses WLAN und ein Flachbildschirm TV stehen in allen Zimmern zur Verfügung.
Restaurant 1577
Das Ambiente im hoteleigenen Restaurant 1577 ist stilvoll und freundlich. Der harmonische Mix aus Tradition und Zeitgeschmack ist ganz wunderbar gelungen. Die alten Fachwerkbalken und hochwertige Stoffe geben dem Raum den besonderen Touch von Gemütlichkeit. Hier verweilt man gerne!
Marco Schmidt ist ein erfahrener Gastronom und leitet bereits das beliebte Martcafé am Marktplatz. 2024 übernahm er das Hotel zum Löwen mit Restaurant und Gewölbe-Bar und führt es erfolgreich mit hohem Qualitätsanspruch weiter. Es werden regionale Lebensmittel und Bioprodukte mit Herkunftsnachweis verarbeitet. Auf der Karte steht kreative, hessische Küche. Ganz nach meinem Geschmack!
Am abwechslungsreichen Frühstücksbuffet findet man alles für einen genussvollen Start in den Tag. Wer gerne ausschlafen möchte, kann ohne Zeitdruck im kuscheligen Bett liegenbleiben, denn das Frühstück steht montags-freitags von 7.00 bis 12.00 Uhr bereit. Am Wochenende kann man zwischen 9.00 und 11.30 Uhr frühstücken.
Heimatliebe auf dem Teller. Hessens Küche ist schmackhaftes und kräftiges Soulfood. Ich wählte einen Tomaten- und Paprika-Cappuccino mit Gin, feine Schweinefiletspitzen mit Pfifferlingen in Sherry-Rahmsauce, dazu Spätzle und Salat. Ein rundum feines Menü!
Adresse: Turmstraße 2
Gusto & Fantasia
Herzenstipp: Am historischen Kornmarkt im reichverzierten Haus Bast kannst Du essen wie in Italien. Ich habe noch nie so gut original italienisch gegessen wie bei Maria und Giancarlo Pino aus Kalabrien. Besser geht es nicht! Hier packt die ganze Familie mit an. Maria kümmert sich mit ihrer Tochter um das Wohl der Gäste und Giancarlo sorgt für Dolce Vita auf dem Teller. Antipasti, Salate, selbstgemachte Desserts sowie italiensche Weine und Liköre stehen auf der festen Speisekarte. Jeden Tag wechseln die frisch zubereiteten Hauptgerichte. Freitags am Wochenmarkt werden besondere hausgemachte Nudelvariationen angeboten. Fachwerk und leckere italienische Küche wie von Oma, ich liebs!
Die Sitzmöglichkeiten sind sehr begrenzt und heiß begehrt, vor allem am Freitag wird es schwierig einen Platz zu ergattern. Schon ab 11.00 Uhr genießen die Herborner die Stimmung im lebendigen Markttreiben bei einem Gläschen Weißwein, Aperol oder einem guten Espresso. Deshalb empfehle ich Dir unbedingt vorher einen Tisch zu reservieren oder etwas Geduld mitzubringen. Es lohnt sich!
Öffnungszeiten: Montag-Donnerstag 11.00-18.00 Uhr, Freitag 11.00-22.00 Uhr, Samstag-Sonntag geschlossen
Adresse: Kornmarkt 5
Info: www.gustoefantasia.de
Kaffeerösterei Lauel
Tipp: Die Kaffeerösterei Laurel ist kein typisches Café, es ist das Ladengeschäft der Kaffeerösterei Lauel aus dem benachbarten Dillenburg, in dem Du die verschiedenen Kaffeesorten und Tees probieren kannst. Den kleinen Laden findest Du am Kornmarkt, gegenüber von Marias Gusto & Fantasia. Mit etwas Glück ergatterst Du einen der 4 Tische vor dem Geschäft und kannst entspannt den aromatischen Kaffee genießen. Die Rösterei bietet übrigens auch regelmäßig Baristakurse, Röstereibesichtigungen mit Kaffeeverkostung und Lesungen an.
Adresse: Kornmarkt 1
Bistrorante da Sabatino
Herborn hat wirklich sehr starke Italiener zu bieten, wenn Du Liebhaber von Pizza, Pasta und Panna Cotta bist, wirst Du in Herborn fündig. Direkt am historischen Marktplatz kocht Sabato Troncone alle Klassiker der italienischen Küche sowie regionale Fleisch-und Fischgerichte. Das Ambiente am Marktplatz ist im Sommer die perfekt Kulisse für einen genussvollen, italienischen Abend.
Adresse: Marktplatz 4
Dieser Beitrag enthält Werbung und entstand in Zusammenarbeit mit der Deutschen Fachwerkstraße und der Stadt Herborn.
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