[Anzeige] Mühlhausen liegt in der geografischen Mitte Deutschlands im thüringischen Unstrut-Hainich-Kreis zwischen Harz und Thüringer Wald. Den Namen hat die ehemalige Reichsstadt von den 28 Mühlen die hier einmal standen. Mühlhausen hat viele Titel und gilt u. a. als Stadt der Tore und Kirchen und wurde aufgrund der 59 Türme, die es einmal gab, auch „Mulhusia turrita“- das turmgeschmückte Mühlhausen genannt. Heute sind nicht mehr so viele Türme erhalten, dafür aber 11 sehenswerte Kirchen sowie eine 2,7 km lange Stadtmauer, von der man eine fantastische Aussicht auf die Stadt genießen kann. Seit 2016 darf Mühlhausen den Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ tragen, der an europäische Städte verliehen wird, die eine entscheidende Rolle bei der Reformation gespielt haben. Mühlhausen bietet wirklich an jeder Ecke jede Menge Geschichte, man könnte ganze Bücher über diese Stadt schreiben.
Im historischen Rathaus entdeckst Du wunderschöne, gotische Wandmalereien und kannst im neu restaurierten Reichsstädtischen Archiv ein Grundbuch von 1436 bestaunen. In der St. Marienkirche mit ihrem 86,7 m hohen Mittelturm ist die sehenswerte Thomas – Müntzer- Gedenkstätte untergebracht und in der Jakobikirche die Stadtbibliothek. Aber auch die Kirche Divi – Blasii hat einen prominenten Hintergrund, Johann Sebastian Bach war hier zu Beginn seiner Laufbahn Organist. Neben all den berühmten Persönlichkeiten, imposanten Kirchen, barocken Bürger- und Amtshäuser gibt es für jeden Fachwerkliebhaber auch einiges zu sehen. Dazu urige Altstadtgassen, eine einladende Fußgängerzone mit kleinen Ladengeschäften und gutbürgerliche Wirtshäuser. In diesem umfangreichen Beitrag nehme ich Dich mit zu den schönsten, historischen Sehenswürdigkeiten und habe zahlreiche Tipps zum Nacherleben, Staunen und Genießen zusammengestellt, viel Spaß!

Inhalt
Mühlhausen - Eine Stadt mit erlebbarer Geschichte


Mühlhausen hat mich bleibend beeindruckt, denn der historische Reichtum ist enorm und zeugt von der ereignisreichen Geschichte der ehemaligen Reichsstadt. Der historische Stadtkern Mühlhausens ist das zweitgrößte Flächendenkmal Thüringens, rote Straßenschilder weisen auf diesen Denkmalschutz hin, der die Aufgabe hat, das wertvolle kulturelle Erbe zu bewahren. Der Stadt gelingt es auf vorbildliche Weise, ihre historischen Schätze zu erhalten und in die moderne Welt zu integrieren. Einige der Kirchen sind zu öffentlichen Gebäuden umgebaut und werden als Museum, Gedenkstätte, Kindergarten, Theaterbühne, Gemeindezentrum oder von einem Inklusionsverein genutzt. Ich finde das total klasse und würde mir wünschen, dies öfter zu sehen.

Ein kleiner Streifzug durch die Stadtgeschichte
Die ereignisreiche Geschichte beginnt im 8./9. Jahrhundert mit einer Siedlung an einem Übergang der Unstrut, für die eine Wassermühle namensgebend war. In einer Urkunde im Jahre 967 wird sie von Kaiser Otto II. erstmals erwähnt, nun als Kaiserpfalz. 1135 erhielt Mühlhausen als erster Ort in Thüringen Stadtrechte. Um 1200 wurde eine fast 3 km lange Stadtmauer mit sieben Toren und 38 Wehr- und Kanzeltürmen erbaut, im 13. Jahrhundert erhielt man das Münz- und Zollrecht. Mühlhausen entwickelte sich zur Freien Reichsstadt, diesen Sonderstatus erhielten nicht viele Städte. Freie Reichsstädte unterstanden mit eigener Gerichtsbarkeit nur noch dem Kaiser oder König des Heiligen Römischen Reiches und nicht mehr Königreichen, Fürstentümer oder gar der Kirche. Sie durften sich selbst verwalten, einen Stadtrat und Reichsversammlung wählen sowie Bündnisse mit anderen Städten eingehen. Diesen Sonderstatus konnte sich Mühlhausen bis 1802 bewahren.
Sehenswürdigkeiten in Mühlhausen Thüringen
Historisches Rathaus Mühlhausen



Mindestens eine Reise wert Das historische Rathaus aus dem 13. Jahrhundert gehört zu den besonders schützenswerten Gebäudeensembles der thüringischen Altstadt und wenn du das Gebäude einmal betreten hast, wirst du verstehen warum. Das erstmals 1310 urkundlich erwähnte Rathaus wurde als Symbol städtischer Einheit in der Mitte von Alt- und Neustadt errichtet und besteht aus mehreren gotischen Anbauten und einem Renaissance – Seitenflügel. Ich habe auf meinen vielen Reisen auf der Deutschen Fachwerkstraße kein so gut und im Originalzustand erhaltenes Rathaus gesehen. Das Gebäude ist ein einzigartiger, historischer Schatz, für den alleine sich schon eine Reise nach Mühlhausen lohnt! Von außen wirkt das historische Gebäude eher unscheinbar und man würde ihm beim vorbeigehen wahrscheinlich keine große Beachtung schenken. Betritt man jedoch das Renaissance – Portal im Südflügel wird man im Treppenhaus von kunstvollen Bleiglasfenstern empfangen. Wohlhabende und einflussreiche Familien konnten sich dort gegen eine Spende mit ihrem Wappen verewigen.
Rathaushalle


Gut gesichert Das Treppenhaus war nur ein Vorgeschmack für das, was einen im Obergeschoss erwartet. Absolut sehenswert und einmalig schön ist die Rathaushalle, dessen Tonnengewölbe mit kunstvollen Deckengemälden aus dem 14. und 15. Jahrhundert bemalt ist. Es gleicht schon einem Wunder, dass trotz vieler Krisen alles noch so gut erhalten ist. Für den Besuch des Rathauses solltest du dir auf jeden Fall genügend Zeit einplanen, denn es gibt so viel Schönes zu entdecken. Beeindruckend sind auch die massiven und kunstvoll gearbeiteten Türen, die zur Stadtkasse und zum Reichsstädtischen Archiv führen und vor Angriffen und Plünderungen gut sicherten. Das Rathaus war ein mittelalterlicher Hochsicherheitstrakt, das vielen Angriffen standhalten musste.
Ratsstube


Mittelalterliche Pracht Die repräsentative Ratsstube befindet sich ebenfalls im Obergeschoss, direkt neben der Rathaushalle. Die hölzernen Wandverkleidungen sind mit Darstellungen von Kaisern und Reichsständen in Hermelinmänteln aus dem 15. und 17. Jahrhundert verziert, die mittelalterliche Kunst ist einfach überwältigend. Wenn du dir die Wände etwas genauer ansiehst, werden dir versteckte Details auffallen, wie eine Durchreiche mit kunstvoll gearbeiteten Scharniere und Schlösser.
Tipp Das Rathaus kann von Mo-Sa zwischen 10-14 Uhr kostenfrei besichtigt werden. Ich empfehle dir unbedingt an einer Führung teilzunehmen. Du wirst viel Spannendes zur Geschichte des Gebäudes und des Archives erfahren.
Reichsstädtisches Archiv Mühlhausen



Schatzkammer für Historiker Absolut sehenswert ist das frisch sanierte Reichsstädtische Archiv. In original Mobiliar sind schriftliche Überlieferungen aus der Zeit als Mühlhausen Freie Reichsstadt war, also vom Beginn des 13. Jahrhunderts bis 1802, aufbewahrt. Die umfangreiche Sammlung umfasst in 23.000 Bänden Aufzeichnungen zur Stadt- und Regionalgeschichte, zur Reformation, dem Bauernkrieg sowie zur Rechts- und Medizingeschichte. Die Inneneinrichtung der historischen Archivräume ist ebenfalls sehr interessant, denn sie vermitteln einen guten Eindruck frühneuzeitlicher Einrichtungsgestaltung. Die Archivschränke sind mit lateinischen und griechischen Inschriften versehen, Türen, Wände und Fenster zeigen Renaissance – Malereien mit Blumenranken, Köpfen, Engeln und Tieren. Die Akten sind mit den Buchstaben des Alphabets und astronomischen Zeichen signiert, eine sehenswerte Schatzkammer für jeden Kunsthistoriker.
Tipp Jeweils dienstags, donnerstags und freitags finden um 11 Uhr 30 minütige Führungen durch das Reichsstädtische Archiv statt, der Eintritt kostet 5 €.
Historische Wehranlage mit Rabenturm



Mittelalter hautnah Von der einstigen Freien Reichsstadt Mühlhausen ist noch eine ca. 2,2 km lange Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert erhalten geblieben. Am Frauentor gelangt man auf einen 370 Meter langen Teil des historischen Wehrganges und erlebt eine mittelalterliche Stadtbefestigung hautnah. Man erhält Einblicke in besonders schöne Ecken, Gärten und Hinterhöfe, die einem sonst verborgen wären. Dabei passiert man den Rabenturm, von der 34 m hohen Aussichtsplattform man das einzigartige Panorama Mühlhausens genießen kann.




Zeitreise in die Stadtgeschichte Die historische Wehranlage ist aber nicht nur eine begehbare Stadtmauer mit schönen Aussichten, die Anlage wird auch noch museal genutzt und bietet somit viel Abwechslung. In kleinen Gartenhäuschen, die auf die Stümpfe abgetragener Wehrtürme gesetzt wurden, sind Themenbereiche zur Stadtgeschichte eingerichtet. Man erhält u. a. zauberhafte Einblicke in die Wohnkultur zur Biedermeier Zeit, lernt die Geschichte der Stadtmauer und der örtlichen Feuerwehr kennen, es lohnt sich!
Öffnungszeiten: Von April bis Ende Oktober zwischen 10 und 17 Uhr
Eintrittspreis: 5 € Erwachsene, Kinder 2 €
Museum St. Marien - Müntzergedenkstätte



Ein beeindruckendes Monument Die Marienkirche ist nicht nur die zweitgrößte Kirche in Thüringen, das gotische Meisterwerk hat auch noch mit einer Höhe von 86,7 m den höchsten Kirchturm. Das prächtige Kirchengebäude kann man schon von weitem sehen. Sie wird seit 1975 als Architektur- und Geschichtsdenkmal sowie als Thomas Müntzer Gedenkstätte genutzt. An nur wenigen Tagen im Jahr finden noch evangelische Gottesdienste statt. Die fünfschiffige, gotische Hallenkirche wurde im 14. Jahrhundert aus heimischem Travertin erbaut. Seine Portale sind reichverziert und über die Brüstung des Scheinaltans des Südportals lehnen sich die einst bemalten Figuren von Kaiser Karl IV., seiner Gemahlin Elisabeth von Pommern sowie zwei seiner Kinder.
Von Einhörnern und Drachentötern


Mittelalterliche Kunst aus Thüringen In den Seitenschiffen ist die Dauerausstellung „Von Einhörnern und Drachentötern“ zu sehen. Die Weimarer Sammlung zeigt beeindruckende Einblicke in die Kirchenkunst Thüringens und lässt den Betrachter in die mittelalterliche Glaubenswelt eintauchen. Die Sammlung umfasst ca. 60 Exponate aus Thüringer Kirchen und Kapellen. Könnte es einen geeigneteren Ort als die beeindruckende Marienkirche für diese Ausstellung geben?! Ich finde, in der fantastischen Kirchenhalle kommen die Kunstgegenstände richtig gut zur Geltung.
Thomas Müntzer Gedenkstätte


Reformator oder Fanatiker? Dem radikalen Reformator Thomas Müntzer bin ich schon in seiner Geburtsstadt Stolberg im Südharz begegnet. Nun habe ich auch die Kirche kennengelernt, in der er ab 1525 Pfarrer war und zur Leitfigur des Deutschen Bauernkrieges in Thüringen wurde. Nach der verlorenen Schlacht bei Frankenhausen wurde er auf der Festung Heldrungen gefoltert und im Mai 1525 vor den Toren Mühlhausens enthauptet. Dem Revolutionär ist ein eigener Bereich im Museum St. Marien gewidmet. Multimedial unterstützt, mit Projektionen und modernen Kunstwerken ergänzt, sind Stationen seines Lebens dokumentiert, sehr interessant und beeindruckend dargestellt.
Aufgetürmt


Von Steinmetzen & Türmern Steigt man den Kirchturm hoch, kann man sich in der Dauerausstellung „Aufgetürmt“ über die lange Baugeschichte der Marienkirche informieren, vom romanischen Vorgängerbau bis zur Sanierung und Turmvollendung im 19. Jahrhundert. Besonders beeindrucken sind die durchaus hübschen Gesichts-Gipsabdrücke der Skulpturen des Nordportals.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr
Eintritt: Erwachsene 5 €, Kinder 2 €
Divi - Blasii Kirche am Untermarkt

Wir sollten öfter Bach hören! Wann hast du zuletzt Bach gehört? Ich finde, es wird wieder Zeit und sollte deine CD-Sammlung keine Werke von Johann Sebastian Bach enthalten, auf YouTube oder Spotify wirst du fündig. Aber wie komme ich auf den 1685 in Eisenach geborenen Komponisten und Organisten, der als bedeutendster Komponist der Weltgeschichte gilt? Johann Sebastian Bach war mit nur 22 Jahren von 1707-1708 in der Divi-Blasii Kirche als Organist angestellt. Nach einem Vorspiel am 24. April 1707 in Mühlhausen, das als Zentrum der protestantischen Kirchenmusik galt, bekam er die gut bezahlte Stelle in der Divi-Blasii Kirche für einen Lohn von 85 Gulden zuzüglich drei Malter Korn, zwei Klafter Holz und sechs Bündel Reisig, selbstverständlich vor die Haustür geliefert.

Ein kurzes Gastspiel Nun war er finanziell in der Lage eine Familie zu gründen und heiratete am 17. Oktober 1707 die Hofsängerin und Cousine 2. Grades Maria Barbara Bach. Nach nur einem Jahr verließ Johann Sebastian Bach Mühlhausen wieder und nahm eine noch deutlich besser bezahlte Stelle als Hoforganist und Kammermusiker in Weimar an. Das Leben in Mühlhausen war aufgrund eines Stadtbrandes teuer geworden, Steuern wurden erhöht und es gab keine Gelder für eine dringend benötigte neue Orgel. Trotz des frühen Verlassens blieb eine tiefe Verbunden zu Bach und er bekam von der Stadt Folgeaufträge an Ratswechselkantaten.
Untermarkt


Erster Handelsplatz Der Untermarkt ist mit prächtigen Fachwerkhäusern und barocken Prachtbauten des 18. Jahrhunderts umsäumt. Er galt seit dem 10. Jahrhundert als wirtschaftliches Zentrum der Altstadt, ein Handelsweg führte direkt an ihm vorbei. Die Bauern verkauften Lebensmittel, Händler brachten ihre Waren, Tücher und Töpferwaren wurden angeboten. Bis heute ist er für die Stadt ein wichtiger Veranstaltungsort. Auf dem historischen Platz finden nach wie vor der Wochenmarkt, aber auch der Oster,- Herbst,- und Weihnachtsmarkt und beliebte Events statt.
Stadtbibliothek St. Jakobi




Tipp Eine Stadtbibliothek in einer Kirche? Das musst du dir unbedingt ansehen! In der gotischen Jakobikirche ist seit 2004 die mit allen modernen Mitteln ausgestattete Stadtbibliothek untergebracht. Erstmalig erwähnt wurde sie 1296 als Filialkirche der Hauptkirche St. Marien. Eine kleine Saalkirche als Vorgängerbau mit umliegendem Friedhof lässt sich bereits für das 11. Jahrhundert nachweisen. Das Kirchspiel hat im Laufe der Zeit viel erlebt und spielte während des reformatorischen Bildersturms in Mühlhausen eine zentrale Rolle. Die Kirche verlor an Bedeutung und verfiel. Ab 1937 wurde sie nur noch als Lagerhalle genutzt. In den 1990er Jahren begannen umfassende Sanierungsarbeiten, die Türme wurden stabilisiert und das Kirchenschiff wiederhergestellt. Danach begann der für mich spannendste Teil, wie ein Regal wurde die freistehende Stadtbibliothek ohne Verankerungen in das Kirchengebäude aufgestellt. Einfach unglaublich, oder?!
Adresse: St. Jakobi 1
Bauernkriegsmuseum Kornmarktkirche


Bauern gegen Adel Die in der Mitte des 13. Jahrhunderts erbaute ehemalige Franziskaner-Klosterkirche St. Crucis beherbergt heute das Bauernkriegsmuseum. Die Entscheidung genau diese Kirche als Dokumentationsstätte zu nutzen, könnte nicht besser getroffen sein, denn die Kirche war während des Bauernkrieges Versammlungsort der Aufständischen und wurde zur Herstellung von Geschützen genutzt. Aber worum ging es in diesem Krieg? Zeitlich ist der Aufstand in die Reformation einzuordnen. 1517 schlug Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg. Nur 8 Jahre später, am 15. Mai 1525, zog der Reformator und Revolutionär Thomas Müntzer mit 300 Mühlhäuser Bauern nach Frankenhausen in die Schlacht. Sie forderten mehr Rechte und das Ende der Leibeigenschaft. Die Schlacht bei Frankenhausen gilt sowohl als Höhepunkt als auch Wendepunkt im Bauernkrieg in Thüringen.


Die Dauerausstellung „Luthers ungeliebte Brüder“ informiert über die Zeit der Frühreformation sowie den Bauernkrieg. An Hör- und Mitmachstationen werden die Geschehnisse vor 500 Jahren lebendig. Der Baugeschichte der St. Crucis Kirche ist in einem Gruftlapidarium eine eigener Ausstellungsbereich gewidmet. Im ehemaligen Kreuzgang ist ein idyllischer Klostergarten mit Lapidarium angelegt, ein wirklich schöner Ort zum Verweilen und Erkunden.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr
Eintritt: Erwachsene 5 €, Kinder 2 €.
Alte Synagoge Mühlhausen


Davidstern & Toraschrein Unter Polizeischutz, hinter einer unscheinbaren Fassade und in einem idyllischen Hinterhof versteckt, befindet sich die neu geweihte Alte Synagoge. Zum 60. Jahrestag der Progromnacht wurde sie mit Unterstützung der Stadt Mühlhausen und vieler Spender umfassend saniert und zählt gemeinsam mit der Neuen Synagoge in Erfurt als einzige geweihte Synagoge in Thüringen. In Mühlhausen existiert keine jüdische Gemeinde mehr, daher wird sie hauptsächlich als Begegnungsstätte und für Ausstellungen und Konzerte genutzt.
Die Synagoge kann von Ostern bis Oktober besichtigt werden. Bei Fragen zur Synagoge und den jüdischen Glauben steht ein Mitarbeiter zur Verfügung.
Öffnungszeiten: Montag 10-13 Uhr, Donnerstag 13-16 Uhr
Adresse: Jüdenstraße 24
Gerberviertel


Spaziergang an der Stadtmauer


Ausflug zum Brunnenhaus Popperode


Wie aus einem Märchen Etwas außerhalb Mühlhausens, nahe dem Naherholungsgebiet Schwanenteich, findest Du das wunderschöne Brunnenhaus der Popperöder Quelle. Ich finde, es sieht mit seinen spitzen Türmchen richtig märchenhaft aus. Hätte man mir nicht erklärt was es damit auf sich hat, ich hätte es für ein verwunschenes Waldschlösschen oder ähnliches gehalten. Die Popperöder Quelle entstand um das Jahr 1199, als ein Erdbeben das Dorf Poppenrode erschütterte. Es bildete sich eine 3,8 m tiefe Karstquelle, deren Bach Mühlhausens Mühlen versorgte. Das war ein Segen für die Stadt und als Zeichen der Dankbarkeit feiern die Schulkinder bis heute Brunnenfeste.

Beliebtes Ausflugsziel 1614 ließ Bürgermeister Georg Fleischhauer zur Verschönerung das Brunnenhaus erbauen und die Quelle wie ein Amphitheater einfassen. Der idyllische Ort entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsziel, eine Straßenbahnlinie wurde gelegt und eine Gaststätte erbaut. Das Wasser hat übrigens Trinkwasserqualität. Als ich vor Ort war, füllte sich ein Mann seinen Wochenbedarf an Wasser ab und schwärmte von der hervorragenden Qualität. Er zeigte mir ein Video vom Vatertag diesen Jahres. Ein Jugendlicher kletterte auf das Brunnenhaus und sprang angefeuert von Freunden in die Quelle. Er geht bei seinen Freunden sicherlich in die Geschichte ein, es gab dafür jedoch eine Anzeige. Ich frage mich nur, wie er auf den Balkon hochklettern konnte!?
Adresse: Ratsstraße 20
1. Deutsches Bratwurstmuseum


Bratwurst als Erlebnis Wir alle lieben Bratwurst, und in Mühlhausen ist allen klar, die beste kommt aus Thüringen. Ich persönlich mag sie auch sehr, sie schmeckt würzig, nicht zu fettig und ist perfekt für den kleinen Hunger. Am liebsten esse ich sie mit einer ordentlichen Portion Senf und einer Vita Cola. Aus Liebe zur Bratwurst entstand das weltweit erste „Deutsche Bratwurstmuseum“ für die ganze Familie. Hier dreht sich wirklich alles um die Bratwurst, ihre Geschichte und Herstellung. Leckerer Bratwurstduft liegt in der Luft und am Eingang begrüßt der Dinosaurier Theo an einem Riesenhüpfkissen. Es wird schnell klar, hier ist Spaß haben und austoben erwünscht.


Eine bunte Themenwelt Das Bratwurstmuseum am Rande Mühlhausens ist vieles, Spielplatz, Tiergehege, Gastronomiebetrieb und Mitmachwelt. An interaktiven Stationen darf man sich ausprobieren, es gibt ein Bratwurst-Postamt, Bratwursttheater und ein Bratwursttelefon. Fun-Schilder, Karikaturen und kuriose Anekdoten machen mit einem Augenzwinkern deutlich, was hier gefeiert wird und wo man sich befindet.

Alles dreht sich ums Schwein Die Dauerausstellung erzählt von Wandermetzgern, der Schweinehaltung, von der Schlachtung, über Riesenbratwürste und das Tierwohl. Wusstest Du, dass 1404 die erste urkundliche Erwähnung der Thüringer Bratwurst im Arnstädter Jungfrauenkloster erfolgte? Festgehalten wurde die Ausgabe von 1 Groschen in einer Propsteirechnung für Därme zur Bratwurstherstellung. Und wusstest Du, dass ein Thüringer im Durschnitt 88 Bratwürste im Jahr verzehrt? Damit ist ganz klar, was des Thüringers Leibspeise ist!

Der Eintritt in das Außengelände des Bratwurst-Erlebnislandes und die Nutzung der Kinderspielgeräte sind frei. Der Besuch des Museums kostet für Erwachsene 6 € und für Kinder 4 €.
Öffnungszeiten: Mai–Oktober: tägl. 10–19 Uhr, November–April: tägl. 10–17 Uhr
Adresse: Am Stadtwald 60
Denkmal "Mühlhäuser Löwe"

Eine wunderschöne Aussicht auf Mühlhausen, die Jakobi- und Marienkirche und die direkte Umgebung kann man vom „Mühlhäuser Löwen“ genießen. So schön die Aussicht von der Plattform mit der Löwenskulptur auch ist, so ist es doch ein Denkmal, das ursprünglich an die Kriegsopfer des 1. Weltkrieges gedachte. Mittlerweile wird dort am Volkstrauertag an alle Opfer von Gewalt und Krieg aller Nationen gedacht.
Adresse: Schillerweg
Mühlhausen - Mitglied der Deutschen Fachwerkstraße

Fachwerk auf der Deutschen Fachwerkstraße erleben: Aus der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte entstand 1990 die Deutsche Fachwerkstraße, die sich zu einer der beliebtesten Kultur- und Ferienstraßen Deutschlands entwickelt hat. Auf einer Gesamtlänge von über 3.900 km verbindet die mittlerweile in acht regionale Teilstrecken unterteilte Straße unter dem Motto „Fachwerk verbindet“ über 120 Fachwerkstädte mit ihren Sehenswürdigkeiten, Kulturgütern und abwechslungsreichen Landschaften. Mühlhausen liegt auf der Strecke „Vom Harz zum Thüringer Wald“ und bereichert das Ferienerlebnis mit seinen historischen Denkmälern. Es ist faszinierend, wie facettenreich die Mitgliedsstädte sind.
Info: Weitere Informationen zur Deutschen Fachwerkstraße, den Mitgliedsstädten und Regionalstrecken findest Du auf www.deutsche-fachwerkstrasse.de.
Regionales Fachwerk- Thüringer Leiter

Findest du die Leiter? An vielen Fachwerkhäusern lässt sich eine regionale Besonderheit erkennen. Die sogenannte „Thüringer Leiter“ ist eine rustikale Fachwerkkonstruktion, die der Anordnung nach an eine querliegende Leiter erinnert und dem Fachwerkbau zusätzliche Stütze liefert, du wirst auf deinem Stadtrundgang einige entdecken.
Fachwerkhaus Jakobistr. 8

Fächerrosetten und Taustäbe Sehenswert ist auch das Fachwerkhaus Jakobistraße 8. Es wurde im Kern im niedersächsischen Baustil 1571 errichtet, jedoch im 17. Jahrhundert mehrmals umgebaut. Geschmückt mit Fächerrosetten und Taustäben ist es ein echter Hingucker und ein wunderbares Beispiel für die Fachwerkbaukunst der Renaissance.
Fachwerkhaus Wahlstraße 85

Geschweifte Andreaskreuze & Zahnschnittfriese Das Fachwerkhaus Wahlstraße 85 wurde um 1500 erbaut und an der Fassade gibt es Fachwerkliebhaber einiges zu entdecken. Reichverziert mit geschweiften Andreaskreuzen, Zahnschnittfriese und Taustäben zählt es zu den sehenswertesten Fachwerkhäuser der Altstadt.
Mühlhausen auf einer Stadtführung kennenlernen
Zu Fuß durch die Geschichte Für mich gibt es keine Möglichkeit in die Stadtgeschichte besser einzutauchen als auf einer Stadtführung. Die Tourist Information in der Ratsstraße 20 (gegenüber des historischen Rathauses) hat spannende Themenführungen zusammengestellt. Für jeden ist etwas dabei. Außer der klassischen Stadtführung werden Nachtwächterführungen und Objektführungen in den Museen angeboten. Für Familien mit Kindern wurde die Schnitzeljagd – App „Auf Adalberts Spuren durch Mühlhausen“ entwickelt, einfach die multimediale Erlebnistour kostenlos im App-Store oder Google Play herunterladen und dem Museumsadler folgen.
Info: www.muehlhausen.de
Mühlhausen kulinarisch
Herzhafte Leibgerichte: Die traditionelle Thüringer Küche ist deftig, rustikal und passt wunderbar zu Bier. Klöße, Bratwürste, Rouladen und Braten, die typischen Gerichte sind größtenteils fleischlastig und sehr lecker. Man findet aber auch genügend vegetarische Angebote. In Mühlhausen fand ich so manche meiner Leibspeisen in urigen Lokalen, meine besten Tipps habe ich für Dich zusammengefasst.
Wirtshaus Antoniusmühle

Wo einst Mühlräder klapperten Die Zeit scheint im Wirtshaus Antoniusmühle stehengeblieben. In der 1323 erbauten Antoniusmühle wurde über viele Jahrhunderte Senf- und Getreide gemahlen, sie wurde noch bis ins 19. Jahrhundert betrieben. Einst lieferte der Bach „Breitsülze“ das benötigte Wasser, das über ein Aquädukt transportiert wurde und als ein technisches Wunderwerk galt. Einer Sage nach erhielt ein Mönch vom Teufel den Bauplan für den künstlich angelegten Wasserlauf und nach einem Streit fuhren beide durch die Mauern des Mühlraumes direkt in die Hölle. 2019 erwarb Familie Heussner die alte Mühle und eröffnete 2002 nach aufwendiger Restaurierung das originelle Wirtshaus am Frauentor.

Genießen in historischem Ambiente Das Wirtshaus erstreckt sich über drei Ebenen im Mühlgebäude, aber auch in der Scheune mit Galerie, Kaminzimmer sowie im Gewölbekeller wird leckere thüringische Küche in einer fantastischen Umgebung angeboten. Das Ambiente ist ursprünglich und einmalig, besonders gemütlich sind die kleinen kuschligen Nischen. Der historische Ursprung blieb trotz Sanierung erhalten, alte Gerätschaften wie Mahlsteine schmücken heute die historischen Räume.

Deftig und auf Ton Ich wählte mein Leib- und Seelengericht, leckere Rinderrouladen mit Pflaumensoße, Rotkohl und Kartoffelklöße. Beliebt ist auch der Brottopf, das ist ein Bauernbrot, gefüllt mit Sauerkraut, Bratwurst, Bratklößchen, Kassler, Hähnchen und Schweinekamm. Familie Heussner bietet auch unterhaltsame Themenmenüs wie „Ritter Essen“, Mönch & Teufel“ oder „Titanic“ an. Die Menüs werden mit Schauspieleinlagen und passenden Geschichten und Sagen begleitet, perfekt für Familienfeiern oder besondere Anlässe.
Adresse: Am Frauentor 7
Café & Konditorei Menzel

Herzensempfehlung: Wenn Du ein Café „wie früher“ suchst, solltest Du das „Café & Konditorei Menzel“ aufsuchen. In der heutigen Zeit der Filialbäckereien stellt es etwas ganz besonderes dar, ein heimeliges Relikt vergangener Tage, mit Spitzendeckchen und Goldrand. Die Damen im Service sind super freundlich und tragen noch wie anno dazumal Spitzenschürzen, richtig nostalgisch und herzallerliebst. Das Café ist gemütlich mit viel Holz eingerichtet, man sitzt in kleinen Nischen und möchte eigentlich gar nicht mehr aufstehen. Die Auswahl an selbstgebackenen, traditionellen Torten und Kuchen bietet für jedes Leckermäulchen etwas und die Kaffeespezialitäten werden in Wiener Kaffeetassen serviert, einfach schön.
Adresse: Linsenstraße 25
Brauhaus zum Löwen Mühlhausen

Ein Haus mit Tradition Das familiengeführte 3-Sterne Superior Hotel Brauhaus zum Löwen liegt am historischen Kornmarkt, mitten in der Altstadt Mühlhausens und nicht weit von der Thüringentherme entfernt. Die Lage ist perfekt für einen genussvollen Städtetrip und Ausflüge in die Umgebung und den Nationalpark Hainich. In dem urigen Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert erlebt man die Bierbrautradition hautnah. Warme Holztöne verbreiten eine wohlige, urige und freundliche Atmosphäre. Die Verbundenheit zum Bier und zur wunderschönen Altstadt spiegelt sich im ganzen Haus wieder.
Brauhausspezialitäten


Genießen wo gebraut wird Die Gasthaus-Brauerei ist die einzige noch vorhandene Brauerei im Unstrut-Hainich-Kreis und bietet zwischen Sudkessel und Läuterbottich seinen Gästen Brauhausspezialitäten, Bier-Snacks und thüringische, gutbürgerliche Gerichte an. Dem Braumeister darf man bei der täglichen Brauereiführung über die Schultern schauen und natürlich auch Bier verkosten. Dazu gibt es zur Erinnerung ein Bierglas mit nach Hause. Gebraut wird in untergäriger Brauweise. Neben den Klassikern wie das „Reichsstädtische Pilsener“ oder das „Apotheker Dunkel“ werden auch ausgefallene Sorten wie „Brombeer- und Pflaumen-Mix“, saisonale Biere und auch alkoholfreie Alternativen angeboten, die ich persönlich immer häufiger trinke, zumindest tagsüber.
Frühstücksbuffet






Ein genussvoller Start in den Tag Das üppige Frühstücksbuffet wartet im gemütlichen Restaurant. Die Auswahl um gestärkt in den Tag zu starten ist großartig und übertrifft die Erwartung an ein Mittelklassehotel. Es werden außer den klassischen Frühstücksmöglichkeiten auch viele thüringische Spezialitäten und regionale Produkte angeboten, über leckere Thüringer Bratwürstchen und frische Pancakes am Morgen freue ich mich immer sehr.
Übernachten im Brauhaus zum Löwen


Komfortabel nächtigen Mein Zimmer befand sich im modernen Nebengebäude „La Villa“, nur wenige Schritte vom Hauptgebäude entfernt. Alles war sauber und gepflegt, so wie ich es mir wünsche, um mich wohl zu fühlen und mich nach einem ereignisreichen Tag auszuruhen. Dass Hotel verfügt über 114 Zimmer, die mit dem Qualitätssiegel „Reisen für Alle“ zertifiziert worden sind und damit barrierefreien Zugang und exzellenten Service für Gäste mit unterschiedlichsten Bedürfnissen bieten.
Dieser Beitrag enthält Werbung und entstand in Zusammenarbeit mit der Deutschen Fachwerkstraße und der Stadt Mühlhausen/Thüringen.
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