Seligenstadt – Tipps & Sehenswürdigkeiten für ein Wochenende

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Nur 25 km südöstlich von Frankfurt am Main liegt das hessische Seligenstadt. Der Erholungswert ist enorm! Kaum in der Altstadt angekommen, schaltet man direkt in den Urlaubsmodus. Romantische Fachwerkhäuser, idyllische Gassen, das Kloster Seligenstadt mit der Einhardbasilika, das Wasserschloss der Äbte und die malerischen Spazierwege am Main ergeben ein fantastisches Gesamtbild mit mediterranem Flair. Dazu bieten die Seligenstädter Gastronomen gute hessische Küche mit südländischen Einflüssen und die zahlreichen Eisdielen sorgen für reichlich Gesprächsstoff, denn jeder will wissen, wo es das Beste gibt. Fast alle Häuser der Altstadt sind in fränkischer Fachwerkbauweise erbaut. Viele sind verputzt, aber die freigelegten sind in einem erstaunlich guten Zustand. Seligenstadt pflegt seine historischen Schätze und ein Bummel durch die verträumten Seitengassen lohnt sich für jeden Fachwerkliebhaber und Altstadtromantiker. In diesem Beitrag lernst du die schönsten Ecken der Einhardstadt kennen und erhältst wertvolle Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Kulinarik und Unterkunft. 

Inhalt

Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Seligenstadt

Einhardbasilika St. Marcellinus und Petrus

Einhard-Basilika in Michelstadt-Steinbach

Dem Einhard sei Dank! Ohne Einhard, dem Biographen und Berater Karls des Großen, Gelehrten und Künstler, hätte es Seligenstadt mit der einstigen Benediktinerabtei nicht gegeben. Zum Dank für seine Dienste schenkte Karls Sohn „Ludwig der Fromme“ ihm und seiner Gemahlin Imma im Jahr 815 das kleine Örtchen „Obermulinheim“, in dem gerade einmal 15 Familien lebten und ein kleines Stück Land bei Michelstadt. Um 820 begann er in Michelstadt-Steinbach mit dem Bau einer kleinen, dreischiffigen Basilika, wahrscheinlich war sie als Grabstätte und Wallfahrtskirche für sich und seine Frau gedacht. Unter der Kirche soll sich eine kreuzförmige Krypta befinden. Sie ist eine der wenigen karolingischen Bauwerke, die bis heute erhalten sind und ich finde sie ebenfalls sehr sehenswert! Über nicht ganz korrekte Weg holte er sich zur Weihe aus Rom über Reliquienhändler die Gebeine der frühchristlichen Märtyrer Marcellinus und Petrus. 

Einhard-Basilika Seligenstadt

1000 Jahre Benediktiner Die Gebeine sollen ihm signalisiert haben, sie an einen anderen Ort zu bringen. So verlegte er die Reliquien auf sein Gut in „Obermulinheim“, dem heutigen Seligenstadt. Die Lage an einer alten Römerstraße und auf dem Pilgerweg nach Rom, war wesentlich vorteilhafter. Es folgte der Bau einer großen Basilika, die als Wallfahrtskirche seine Altersvorsorge absicherte. Nach dem Tod seiner Frau wurde Einhard der erste Abt des neu gegründeten Klosters in Seligenstadt, das sich in fast 1000 Jahren zu einer prächtigen Klosterstadt der Benediktinermönche entwickelte. 1803 wurde die Abtei säkularisiert und kam in den Besitz des Landgrafen zu Hessen.

Schon von weitem sichtbar Die dreischiffige Basilika wurde größtenteils aus Steinen eines ehemaligen römischen Kastells erbaut und über die Jahrhunderte dem Zeitgeist der jeweiligen Epoche nach erweitert. Zur 900-Jahrfeier 1725, wurde die Kirche barockisiert und 1925 zur päpstlichen „Basilika minor“ ernannt. Diesen Ehrentitel erhalten nur Kirchen von besonderer Bedeutung. Die Einhardbasilika ist außerdem die einzige karolingische Kirche nördlich der Alpen, in der bis heute Gottesdienste gefeiert werden und gilt als das Wahrzeichen der Stadt. In einem barocken Marmorsakrophag befinden sich nachgewiesen die Gebeine Einhards und seiner Frau Imma. Die Einhardbasilika hat täglich von 9 – 18 Uhr geöffnet und kann besichtigt werden. 

Kloster Seligenstadt

Klostergarten mit Blick zur Basilika
Wirtschaftshof mit Taubenhaus
Engelsgärtchen mit Mühle
Mühlgarten mit Sitzmöglichkeiten
Tierhaltung im Mühlgarten

Spirituelle Vibes Betritt man durch die Klosterpforte die Klosteranlage, taucht man in eine ganz besondere, eigene Welt ein. Es ist ruhig und friedlich, das Kloster ist ein wunderbarer Ort zum entspannen, genießen und entdecken. Zu hören sind nur die Hühner, Gänse, Enten und  Pfaue, die mit knuffigen Rhönschafen in den Mühlgarten einziehen durften. Eine 700 Meter lange Mauer umschließt die ehemalige Benediktinerabtei mit Prälatur, einem großen Wirtschaftshof und rekonstruierten Klostergarten, einer vollfunktionsfähigen Mühle und zahlreichen Wirtschaftsgebäuden. Donnerstags empfängt der Duft von frisch gebackenem Brot. Die Anlage ist kostenfrei zwischen 8.00 Uhr – 20.00 Uhr oder im Winter bis zum Einbruch der Dunkelheit begehbar.

Klostergarten

Schauräume der Prälatur

Ein Schloss für die Klostervorsteher Die Äbte wohnten wie die Könige im 1. Obergeschoss der Beletage der 1699 erbauten Prälatur. Für den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches musste stets ein angemessenes, eigenes Zimmer bereit stehen. Die repräsentativen Wohnräume mit Gästezimmer, Abts- und Kaisersaal, Klosterküche, Sommerrefektorium, Klosterapotheke, Bibliothek sowie der Kreuzgang können im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Die Zeiten der öffentlichen Führungen sind dienstags-sonntags um jeweils 10 Uhr, 12 Uhr und 15 Uhr und kosten 6 € pro Erwachsenen Eintritt.

Klosterbibliothek

Weltlicher Prunk Sehr beeindruckend finde ich den Bibliothekssaal, der erst um 1730 eingerichtet wurde und mit fantastischen Fresekenmalereien geschmückt ist. Sie zeigen römische Ruinenlandschaften, Frauenbüsten, Atlanten und auch den von Engeln begleiteten Ordensgründer Benedikt. Die große Ortsansicht ist zwar nicht original, sie wurde erst 1940 gemalt, ich find sie trotzdem wunderschön und sehenswert. Von der einstigen Einrichtung ist nur noch eine Büchertruhe mit Wappen des Abtes vorhanden. 

Sommerspeisesaal der Mönche

Barocke Pracht Wie schön ein klösterlicher Speisesaal sein kann, zeigt das Sommerrefektorium. Hier speisten die Mönche zur warmen Jahreszeit unter barocken Freskenmotiven. Bis zum Jahr 1620 wurde der Raum als Getreidespeicher genutzt. 1725 ließ Abt Petrus IV zum 900-jährigen Klosterbestehen das Tonnengewölbe von einem aus Como stammenden Künstler ausmalen. Beeindruckt von der Schönheit der Arbeiten war auch der Dalai Lama, als er 2011 Seligenstadt besuchte und sich sehr für die Parallelen zwischen dem christlichen und buddhistischen Klosterleben interessierte.

Klosterküche

Eine Küche, viele Töpfe Der wahrscheinlich wichtigste Ort des Klosters war die düstere Klosterküche mit riesigem Rauchfang. Sie befindet sich direkt neben dem Sommerrefektorium der Mönche. Hier wurde für ganz unterschiedliche Personenkreise gekocht. Jeden Tag wurde eine Armenspeisung aus Hafer oder Getreide zubereitet und an die Bedürftigen über eine Luke zum Klosterhof gereicht. Es wurde eine spezielle, eher fleischlose Kost für die Mönche, reichhaltigeres Essen für die Äbte und Gourmetküche für Gäste wie den Kaiser zubereitet.

Klosterbackstube Seligenstadt

Donnerstags ist Backtag Wer donnerstags den Klosterhof betritt, wird mit dem wohligen Duft von knusprigen, frischgebackenen Klosterbroten empfangen. Die ehrenamtlichen Klosterbäcker befeuern schon mittwochs den fränkischen Steinbackofen und backen jeden Donnerstagmorgen ca. 230 original Seligenstädter Klosterbrote nach dem alten Familienrezept der Traditionsbäckerei Haas. Das aromatisch-würzige Brot wird noch nach traditioneller Handwerkskunst gebacken und ist ein richtiger Verkaufsschlager, das 1 kg Laib kostet 5 €. Das Roggenmischbrot besteht aus 70 % Roggenmehl und 30 % Dinkelmehl. Den besonderen Geschmack liefern die Gewürze Kümmel, Fenchel, Anis, Kardamon und Koriander.

Öl- und Getreidemühle

Ein Selbstversorger-Betrieb Das älteste, noch in seiner ursprünglichen Form erhaltene Gebäude der Klosterstadt ist die Öl- und Getreidemühle aus dem Jahr 1574. Der „Förderkreis historisches Seligenstadt e.V.“ setzt in den Sommermonaten sonntagnachmittags die Mühlräder in Gang und zeigt, wie das Kloster sich selbst versorgen konnte. Die Ordensregeln sahen vor, dass sich alles Notwendige innerhalb des Klosters befinden solle, so müssten die Mönche nicht draußen herumlaufen, denn das täte ihnen gar nicht gut.

Klostercafé Seligenstadt

Sahnerolle mit Herz Nach so viel geballter Schönheit darf eine kleine Pause auf der Außenterrasse des Inklusions-Klostercafés sein. Hier sitzt man sehr schön mit Blick auf den Klostergarten, vielleicht ist es sogar der schönste Ort in Seligenstadt. Das Café ist ein Inklusionsbetrieb und wird vom Verein „Förderkreis Lichtblick e.V.“ geleitet und u. a. von der Aktion Mensch gefördert. Das bedeutet, dass manche Mitarbeiter ein Handicap haben und nach ihren Fähigkeiten eingesetzt werden. Auf den Tischen liegen Bestellzettel aus, man kreuzt die gewünschten Getränke und Speisen an und wird aber ansonsten wie üblich bedient. Die Auswahl an der Kuchen- und Tortentheke ist super, der Lieferant der süßen Sünden ist die Traditionsbäckerei Haas aus Seligenstadt. Die Wahl fällt schwer, ich entschied mich für eine Heidelbeer-Sahnerolle, ein tolles Projekt und ein absoluter Sahnetraum. Beliebt sind auch die wechselnden Frühstücks – Arrangements. Geöffnet hat das Klostercafé von Mittwoch – Sonntag zwischen 9 und 18 Uhr. 

Marktplatz Seligenstadt

Die gute Stube Der Marktplatz ist die „Gute Stube“ Seligenstadts, ein großzügiger Platz der zum Verweilen, Entspannen und Genießen einlädt. Er ist von reichverzierten Fachwerkhäusern umsäumt, Traditionshotels und Restaurants sind hier angesiedelt. Bis heute ist er ein beliebter Veranstaltungsort. Jeden Mittwoch und Samstag findet von 8 Uhr – 13 Uhr der Wochenmarkt statt, samstags auch mit Weinausschank. Aber auch der Frühlings,- Wein,- Herbst,- und Adventsmarkt wird hier im Herzen der Altstadt veranstaltet. Die Seligenstädter lieben das Feiern und leben ihre Traditionen. Ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, wenn nicht sogar der hiesigen DNA, ist die Fastnacht. Die Fastnachtsumzüge ziehen auch über den Marktplatz und am Rathaus vorbei, was für eine tolle Kulisse, Helau!

Rathaus Seligenstadt

Das Amt des Bürgermeisters Das klassizistische Rathaus dominiert den malerischen Marktplatz und strahlt südländischen Flair aus. Es wurde unter Einbezug des Kirchturms der Seligenstädter Pfarrkirche 1823 anstelle eines Fachwerkhauses von 1539 erbaut.

Einhardhaus mit Tourist - Info

„Selig sei die Stadt genannt, da ich meine Tochter wiederfand“! Am Marktplatz findest Du das schönste und älteste Fachwerkhaus Seligenstadts. Das „Einhardhaus“ wurde 1596 erbaut und ist reichverziert, ein richtiger Hingucker. Das Haus erzählt an seiner Fassade eine Geschichte. Sie handelt von dem Gründer Seligenstadts Einhard, der Emma, die Tochter von Kaiser Karl dem Großen, unerlaubt liebte und wie Seligenstadt zu seinem Namen gekommen sein soll, historisch ist diese Geschichte jedoch nicht belegt. Kaiser Karl soll einer Legende nach hier seine an Einhard verlorene Tochter wieder gefunden haben, voller Freude rief er: „Selig sei die Stadt, da ich meine Tochter wiederfand“. Im Einhardhaus ist heute übrigens die Tourist – Info untergebracht, könnte es ein schöneres Gebäude für die Gästebetreuung geben? 

Adresse: Aschaffenburger Straße 1

Palatium

Barbarossas Erbe Wer sich für mittelalterliche Bauwerke interessiert, wird in Seligenstadt ebenfalls fündig. An der Stadtmauer am Mainufer befinden sich die Reste einer staufischen Kaiserpfalz aus rotem Mainsandstein. Es war Kaiser Friedrich Barbarossa, der sie Ende des 12. Jahrhunderts erbauen ließ. Nach dem Niedergang der Staufer, wurde ein Großteil der Anlage als Steinbruch genutzt, heute steht nur noch die Ostfassade, die Teil der einstigen Stadtmauer mit 4 Tortürmen und 6 Wehrtürmen wurde.

Romanisches Haus

800 Jahre alt Der älteste Profanbau der Stadt ist das „Romanische Haus“. Es wird auch heute noch oft „Steinernes Haus“ genannt. Man muss sich dazu vorstellen, dass im 12. Jahrhundert hauptsächlich Fachwerkhäuser gebaut wurden, da stach ein Haus aus Stein deutlich heraus und war nur für einen bedeutenden Personenkreis bestimmt. Bauherr war ebenfalls Kaiser Friedrich Barbarossa, er ließ es 1187 wahrscheinlich für den Vogt als Amtshaus errichten. Nach umfassenden Sanierungen wird es heute u. a. für Trauungen und kulturelle Veranstaltungen genutzt. Für die hervorragende Sanierung erhielt die Stadt Seligenstadt 1986 den Denkmalschutzpreis des Landes Hessen. Reste von Wandmalereien sowie ein Kamin und der Abort konnten erhalten werden, was für ein historischer Schatz!

Roter Brunnen

Eillieferung vom Storch Um die älteste Wasserstelle der Stadt ranken sich viele Geschichten. Du findest den „Roten Brunnen“ etwas versteckt in der „Roten Brunnengasse“ hinter der Eisdiele „Maintor“. Das Wasser soll eine heilende Kraft haben, daher wurde das Trinken des Brunnenwassers zur Zeit der Pest empfohlen. Wenn Frauen sich im Brunnenwasser die Hände waschen, sollen sie schwanger werden und der Storch soll hier die Seligenstädter Babys ablegen, eine nette Geschichte!

Fachwerkgassen entdecken

Einfach schön! Die Einhardbasilika und das Kloster stellen ein wenig die verträumten Fachwerkgassen in den Schatten, sie sind aber genauso sehenswert und einen Spaziergang durch die malerischen Gassen solltest du nicht verpassen. Die Seligenstädter pflegen ihre Häuser und Gassen liebevoll, man hat es sich vor den malerischen Fachwerkhäusern und in den Innenhöfen heimelig eingerichtet. Rosenranken, Pflanzentöpfe und gemütliche Sitzecken verbreiten einen Hauch von mediterranem Flair. Das gesamte Altstadt-Ensemble steht unter Denkmalschutz. Für den Erhalt des historischen Erbes setzt sich der gemeinnützige Verein „Lebenswerte Seligenstädter Altstadt e.V.“ ein und erhielt für sein großes Engagement den Hessischen Denkmalschutzpreis 2024, eine schöne Anerkennung!

Gassenzauber Die romantischen Gassen haben Namen wie „Kleine- und Große Fischergasse“, „Kleine- und Große Salzgasse“, „Gerber-, Schaf-, Rosen-, Stadtmühl-, oder Pfortengasse“. In mittelalterlichen Gassen lebten meist ein und die gleiche Handwerkszunft oder Bevölkerungsschicht zusammen und so kann man heute noch Rückschlüsse auf die soziale Stellung und Berufe der einstigen Einwohner nehmen. Auf einem Spaziergang durch die Gassen werden Dir viele große Hoftore auffallen. Sie weisen auf die ehemaligen Ackerbürger Seligenstadts hin, die hier Landwirtschaft betrieben und das Kloster mit den benötigten Lebensmitteln versorgten. 

Deutsche Fachwerkstrasse

Fachwerk auf der Deutschen Fachwerkstraße erleben: Aus der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte entstand 1990 die Deutsche Fachwerkstraße, die sich zu einer der beliebtesten Kultur- und Ferienstraßen Deutschlands entwickelt hat. Auf einer Gesamtlänge von über 3.900 km verbindet die mittlerweile in acht regionale Teilstrecken unterteilte Straße unter dem Motto „Fachwerk verbindet“ über 120 Fachwerkstädte mit ihren Sehenswürdigkeiten, Kulturgütern und abwechslungsreichen Landschaften. Seligenstadt liegt auf der Strecke „Vom Rhein zum Main und Odenwald“ und bereichert das Ferienerlebnis mit 500 fränkischen Fachwerkhäusern, sehenswerten sakralen Bauwerken und guter hessischer Küche mit südländischem Einfluss.

Info: Weitere Informationen zur Deutschen Fachwerkstraße, den Mitgliedsstädten und Regionalstrecken findest Du auf www.deutsche-fachwerkstrasse.de.

Stadtführung "Fachwerk und Highlights der Stadt"

Fachwerk erleben Seligenstadts Fachwerkhäuser kann man entweder auf eigene Faust, mit Hilfe des Flyers „Alles unter Dach und Fach“ der Tourist – Info oder im Rahmen einer unterhaltsamen und informativen Stadtführung entdecken. Die Stadt hat einige tolle Themenführungen im Angebot. Auf eine Zeitreise rund ums Fachwerk nimmt dich Frau Lucie Post mit. Die engagierte Stadtführerin hat schon einige spannende Themenführungen entwickelt und lebt für die Geschichte ihrer Stadt. „Ochsenblut, Feuerböcke und Wilde Männer“ heißt die 90-minütige Tour, die dich zu den Fachwerkperlen führt und wissenswertes zur Bauweise und den örtlichen Fachwerkschmuckformen vermittelt. Die Führung kostet 8 gut investierte € pro Person.  

Info und Buchung: www.unser-seligenstadt.de

Aktiv die Umgebung entdecken

Wer wie ich auch gerne mal etwas außerhalb der Innenstadt unterwegs ist, bietet Seligenstadt in der direkten Umgebung ein paar schöne, naturnahe Erlebnisse und Ausflugsziele. Ich zeige dir, wo es mir gut gefallen hat.

Mainfähre "Stadt Seligenstadt"

Einmal von Hessen nach Bayern und zurück Seligenstadt liegt in einer Mainschleife direkt an der Grenze zu Bayern. 1 € kostet die ca. 2-minütige Überfahrt mit 6 Stundenkilometern Geschwindigkeit zur gegenüberliegenden Mainseite. Bereits im 9. Jahrhundert soll es einen Fährbetrieb gegeben haben und im Mittelalter stellte er eine weitere Einnahmequelle des Klosters dar. Eine Fahrt mit der Fähre ist ein einzigartiges, wenn auch kurzes Erlebnis, denn wo gibt es noch so eine Altstadtfähre?! Es ist auch sehr interessant den ganzen Betrieb zu beobachten. Die Seligenstädter lieben ihre Fähre und setzten sich sehr für ihren Erhalt ein. Gefahren wird immer bei Bedarf zwischen 9:45 Uhr und 19:10 Uhr, in den Wintermonaten endet der Fahrplan bereits um 17:00 Uhr. Zwischen 13:15 Uhr und 14:15 Uhr haben die Fährmänner Mittagspause. 

Adresse: Große Maingasse

Spaziergang am Main

Raus aus der Stadt und ab in die Natur. Ich liebe naturnahe Städte und genieße Spaziergänge an Flusslandschaften immer sehr. An Seligenstadts Altstadt fließt direkt der Main vorbei, entlang seines Ufers läuft der beliebte und mit dem Gütesiegel des ADFCs „Qualitätsradroute mit fünf Sternen“ ausgezeichnete Mainradweg entlang. Gerade in den Morgenstunden ist ein Spaziergang am Main ein wunderschönes Erlebnis. Der Weg führt am Pulverturm, dem alten und neuen Friedhof und dem Landschaftsschutzgebiet Mainwiesen vorbei.

Wasserburg Klein-Welzheim

Mein Tipp: Die Äbte des Klosters Seligenstadt hatten es sich im 18. Jahrhundert auch im angrenzenden Klein-Welzheim schön eingerichtet. Franziskus II. Blöchinger ließ um 1700 das Wasserschloss anstelle eines Vorgängerbaus aus dem 13. Jahrhundert erbauen. Umgeben von Obstwiesen, Fischteichen und einer barocken Gartenanlage diente die Wasserburg als Lustschloss, Sommerresidenz und Jagdschloss. Im Zuge der Säkularisation ging dieses Juwel ebenfalls in den Besitz des Landes Hessen über. Seit den 1970er Jahren ist es in Privatbesitz und wurde denkmalgerecht saniert. Zum Wasserschloss kannst Du einen ca. 30 minütigen, entspannten Spaziergang von der Altstadt entlang des Mainradwegs unternehmen. Der Weg führt vorbei am alten Friedhof und biegt beim Landschaftsschutzgebiet Mainwiesen rechts ab. Wenn Du bei den Pferdekoppeln ankommst sind es nur noch wenige Meter und du befindest Dich an diesem idyllischen, fast schon verträumten Ort.

Seligenstadt Kulinarik & Genuss

Seligenstadt hat mich auch kulinarisch absolut überzeugt. Ich liebe die kreative, hessische Küche, die sich bei mir auch gerne südländisch beeinflussen lassen darf. Zum Nachschlemmen habe ich dir meine Genussmomente zusammengestellt. 

Restaurant Klosterstuben-Seligenstadt

Herzensempfehlung: Das Restaurant „Klosterstuben-Seligenstadt“ befindet sich am Freihofplatz in einem langgezogenen Fachwerkbau aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. 2019 übernahm der erfahrene Gastronom Guido Zang das Restaurant in prominenter Lage und wurde für seine hessische Regionalküche mit der DEHOGA-Zertifizierung „Hessen á la carte“ ausgezeichnet. Die Qualitätsgemeinschaft steht für regionale Produkte und Tradition, aber auch für Innovation Qualität und Nachhaltigkeit. Guido Zangs Team verwöhnt ihre Gäste mit einer herzlichen  Wohlfühlatmosphäre, einem liebevollen Service und hervorragender, hessischer Küche mit dem gewissen Quäntchen an Raffinesse.

Stilvolles Ambiente Die Gasträume haben Namen wie Beichtstuhl oder Vatel und sind elegant aber auch gemütlich mit stilvollen Dekorationen eingerichtet. Die Verbundenheit zur Stadt und ihrer Geschichte spiegelt sich in den vielen gerahmten Schwarz-Weiß Fotografien. In den Sommermonaten hat die Außenterrasse auf dem einladenden Freihofplatz geöffnet.

Kleiner Gruß aus der Küche & feiner Beilagensalat
Tagliatelle in Trüffelschaum mit Black Tiger Garnelen & Rinderfiletgeschnetzeltes "Stroganoff Art"

Kulinarische Highlights Die „Klosterstuben-Seligenstadt“ kann ich dir nur empfehlen! Die Küche von Guido Zang ist sehr schmackhaft, seine Kreationen sind eine wahre Gaumenfreude. Sehr beliebt ist das Cordon bleu und die Ochsenbacke mit Serviettenkloßtaler. Ich entschied mich jedoch als Vorspeise für die Tagliatelle in Trüffelschaum mit Black Tiger Garnelen und als Hauptgang für das Geschnetzelte vom Rinderfilet nach „Stroganoff Art“ in Senfrahmsauce mit Essiggurke und roter Bete, Butterspätzle und Beilagensalat. Diesen feinen, russischen Klassiker findet man nicht überall!

Adresse: Freihofplatz 7

Hotel & Restaurant "Zu den Drei Kronen"

Fachwerkhotel mit südländischer Gastlichkeit Auf meinen Reisen übernachte ich am liebsten in einem gepflegten Fachwerkhotel in zentraler Lage. Das Hotel & Restaurant „Zu den Drei Kronen“ im Herzen Seligenstadts könnte von der Lage nicht besser sein. Direkt am Klostereingang und am Freihofplatz gelegen, ist es die perfekte Unterkunft für eine Erkundung der Altstadt und erholsame Urlaubstage. Das alte Pfarrhaus von 1720 wurde zu einem komfortablen Hotel mit historischem Charme und 23 modernen Zimmern umgebaut und wird seit 2009 erfolgreich von Familie Akdag geführt. 

Restaurant "Zu den Drei Kronen"

Etwas für jeden Geschmack Bei Einheimischen und Touristen beliebt und sehr empfehlenswert ist die Küche des hoteleigenen Restaurants. Bei schönem Wetter kann man das stimmungsvolle Ambiente am Freihofplatz auf der Außenterrasse mit leckerer deutscher, saisonaler und südländischer Küche genießen. Auf der Speisekarte finden sich viele Klassiker der italienischen Küche aber auch Spargelvariationen, Fisch und Fleischgerichte. Der Service ist super freundlich, nicht aufdringlich und trotz zahlreicher Gäste schnell, ein sehr gut eingespieltes Team. 

Übernachten

Gepflegt & komfortabel Die Zimmer sind zweckmäßig und modern eingerichtet, verfügen alle über einen Flachbildschirm-TV und kostenloses WLAN, und sind wie das ganze Haus auffallend sauber und gepflegt. Ich habe mich als Gast in einem fremden Haus sehr wohl gefühlt! Die Aussicht von meinem Zimmer auf die beeindruckende Klosteranlage und den Freihofplatz hätte ebenfalls nicht besser sein können.

Frühstücken

Genussvoller Start in den Tag Das reichhaltige Frühstücksbuffet ist für alle Hotelgäste werktags ab 7 Uhr und am Wochenende ab 8 Uhr in einem gemütlichen Gastraum angerichtet. Zur Auswahl stehen alle klassischen Frühstücksmöglichkeiten um genussvoll und gesund in den Tag zu starten. Das Frühstück kann auch von Nicht-Hotelgästen etwas zeitlich versetzt gebucht werden.

Adresse: Am Freihofplatz 4

Eisdielen

Eisverrückt Mit einem Eis auf der Hand lassen sich die malerischen Gassen und Fachwerkhäuser wunderbar erkunden. Seligenstadt ist berühmt für seine vielen Eisdielen, gefühlt an jeder Ecken bilden sich lange Schlangen, die Kugel Eis gehört hier einfach zum Lifestyle dazu. Berühmt ist der „Eis-Kaiser“ neben der Basilika, früher kamen Eisverrückte extra aus Frankfurt angereist, um in den Genuss des besten Eis der Region zu kommen. Welche die beste Eisdiele ist, kann ich nicht sagen, ich unterscheide nur zwischen gutem und schlechtem Eis, aber ich bin mir sicher, dass sie bei der großen Konkurrenz alle gut sein sollten. Ich holte mir einmal zwei Kugeln in der Waffel im „Eis- und Caféhäuschen am Maintor“ und einmal gönnte ich mir einen Joghurt-Eisbecher im „Eiscafé Dolce Vita“ am Marktplatz, beide waren super lecker.

"Der süße Löwer" Seligenstadt

Süße Sünden vom Weltmeister Direkt am Freihofplatz hat der Konditorenweltmeister 2024 Florian Löwer seine Patisserie & Chocolaterie „Der süße Löwer“. Die Auswahl an Leckereien ist überwältigend, ob Schokoladen- und Confiserie-Spezialitäten, Törtchen, Kuchen und feinstes Speiseeis oder gute Backwaren, Brote und das Löwer-Frühstück, die Suchtgefahr ist groß! Um den bestmöglichen Geschmack zu kreieren legt Florian Löwer sehr viel Wert auf die Auswahl bester Zutaten und verwendet für seine Köstlichkeiten heimische Früchte, gute Eier und reine Markenbutter. Sein Können und Anspruch wurde bereits mit vielen Auszeichnungen belohnt. So wurde er Konditor des Jahres 2005, gewann den 3. Platz bei der Weltmeisterschaft der Konditoren 2006, wurde 2007 jeweils bester Konditorlehrling von Unterfranken und Schwaben und belegte 2008 den 4. Platz bei der deutschen Meisterschaft der Konditoren. Zuletzt wurde er am 22. Oktober 2024 bei einer feierlichen Zeremonie des Weltverbands der Bäcker und Konditoren in Venedig für seine Schwarzwälder Kirschtorte als „Weltkonditor des Jahres 2024“ ausgezeichnet. Wenn das nicht ein guter Grund ist, seine feinen Törtchen zu kosten! Mein Tipp: Suche Dir einen Sitzplatz in der Kaffekannenbar, das Ambiente ist so schön heimelig und bestelle das „Aphrodite“ Törtchen mit Feigen- und Cassismousse, so fein!

Adresse: Kleine Maingasse 2

Traditionsbäckerei Haas

Bestes Backhandwerk Die Seligenstädter sind stolz auf ihre Traditionsbäckerei Haas, die noch wie früher backt und auf eine über 100-jährige Backtradition zurückblicken kann. Das Sortiment umfasst 25 Brötchensorten, über 30 verschiedene Brotsorten und eine breite Auswahl an Kuchen, Feingebäcke und Konditoreiwaren. Für die Brote wird ein hausgemachter Natursauerteig verarbeitet, chemisches Zusätze oder Konservierungsstoffe werden grundsätzlich nicht verwendet. Die Spezialität ist das Original – Klosterbrot nach einem alten Familienrezept, das jeden Donnerstag im Holzofen des Klosters gebacken wird, am Anfang meines Berichtes hast du es schon kennengelernt. Hier im Stammhaus der Bäckerei ist das kräftige Roggenbrot jedoch täglich erhältlich, eines kam in meinem Koffer mit nach Hause. 

Adresse: Steinheimer Strasse 18

Rosige Zeiten Seligenstadt

Ich nehme bitte einmal alles! Eines der allerschönsten Lädchen das ich kenne und mit freundlichem Service on top ist das „Rosige Zeiten“ am Freihofplatz. Inhaberin Gabriela Lirsch hat ein fantastisches Händchen für cozy Wohnaccessoires, sanfte Farben und den angesagten Skandi-Style. Bei ihr findest du Mode, Tischwaren, Geschirr, Decken, Kissen, Schmuck, Taschen und vieles mehr. Schau unbedingt einmal rein, wenn es auch nur um etwas Inspiration zu holen ist, nur gucken ist ja auch erlaubt!

Adresse: Freihofstraße 10



Dieser Beitrag enthält Werbung und entstand in Zusammenarbeit mit der Deutschen Fachwerkstraße und der Stadt Seligenstadt.

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